Pella Sietas: Stadt Hamburg will Werftgelände kaufen
Vor rund zwei Jahren musste Deutschlands älteste Werft, die Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde, Insolvenz anmelden. Jetzt will die Stadt nach Informationen von NDR 90,3 das Werftgelände kaufen - damit dort andere Unternehmen angesiedelt werden können.
Die Kommission für Bodenordnung hat dafür am Donnerstag nach einer Tagung grünes Licht gegeben. Insgesamt ist das Gelände der ehemaligen Sietas-Werft so groß wie 20 Fußballfelder, es gibt dort Kaianlagen, Hallen und einen riesigen Kran. Nach fast 400 Jahren war das Unternehmen pleite. Die Ausrüstung der Werft hat der Insolvenzverwalter längst verkauft, ebenso ein riesiges Schwimmdock.
Flächen sollen im Erbbaurecht verpachtet werden
Es passt in die Strategie des rot-grünen Senats, wo immer möglich Industrie- und Gewerbeflächen zu erhalten - und dann neu zu beleben. Dabei will die Stadt aber entscheiden, was genau dort passiert, und die Flächen dann im Erbaurecht verpachten, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) NDR 90,3.
Airbus möchte offenbar Flächen pachten
Auf dem heruntergekommen wirkenden Werftgelände sollen Industrieunternehmen Platz finden, die auf Zugang zum Wasser angewiesen sind. Darunter ist zum Beispiel der Flugzeugbauer Airbus, der angeblich gerne Flächen von der Stadt pachten möchte. Airbus baut seine Produktion gerade massiv aus und stößt auf dem Gelände in Finkenwerder an seine Grenzen.
Auch Reboat zeigt Interesse
Interesse an den zu verpachtenden Flächen hat außerdem das Unternehmen Reboat, das ausgediente Yachten und Schiffe recycelt. Etwas vergleichbares gibt es bislang im Norden noch nicht. An Reboat beteiligt ist die bekannte Hamburger Reederei Laeisz. Deren Chef Nikolaus H. Schües sagt, man habe vielversprechende Signale, aber noch keine Verträge unterzeichnet.