Eine Einbürgerungsurkunde der Bundesrepublik Deutschland (l) und ein deutscher Reisepass liegen auf einem Tisch. © picture alliance/dpa | Fernando Gutierrez-Juarez Foto: Fernando Gutierrez-Juarez
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AUDIO: Mehr Einbürgerungen als jemals zuvor in Hamburg (1 Min)

Neuer Rekord bei Einbürgerungen in Hamburg

Stand: 30.12.2024 18:35 Uhr

Die Zahl der Einbürgerungen ausländischer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in Hamburg ist 2024 auf einen neuen Höchststand geklettert. Insgesamt erhielten bis Anfang Dezember 8.957 Ausländerinnen und Ausländer die deutsche Staatsbürgerschaft.

Das waren knapp 19 Prozent mehr als im gesamten Jahr 2023, wie es in einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der SPD-Fraktion heißt. Ein Großteil der neuen Mitbürgerinnen und -bürger entschied sich nach dem neuen bundesweiten Staatsangehörigkeitsrecht für die doppelte Staatsbürgerschaft.

Insgesamt waren das 8.608 Frauen und Männer nach 5.832 im Jahr zuvor. Damals konnten aber nur EU-Staatsangehörige sowie Schweizerinnen und Schweizer frei darüber entscheiden, allen anderen gestattete das damalige Gesetz nur in Ausnahmefällen eine doppelte Staatsbürgerschaft.

Meiste Einbürgerungen betrafen Menschen aus Syrien

Die meisten Einbürgerungen betrafen Menschen aus Syrien. Obgleich die Zahl der eingebürgerten Syrerinnen und Syrer im Vergleich zu 2023 um 11,3 Prozent auf 1.735 gesunken sei, führten sie das Einbürgerungsranking mit 19,3 Prozent unangefochten an. Auf Platz zwei folgte mit 12,0 Prozent der Einbürgerungen Afghanistan (1.076 Einbürgerungen) und auf Platz drei der Iran mit 7,9 Prozent beziehungsweise 710 Einbürgerungen.

Zahl der Neuanträge stark gestiegen

Mit dem neuen Staatsangehörigkeitsrecht, das seit 27. Juni dieses Jahres gilt, ist auch die Zahl der Neuanträge in die Höhe geschnellt. So wurden nach Senatsangaben bis Anfang Dezember 18.667 Einbürgerungsanträge gestellt - 5.932 oder 46,6 Prozent mehr als im Gesamtjahr 2023. Das Amt für Migration hat deshalb mehr Personal im Einsatz und das Verfahren an wesentlichen Stellen digitalisiert, wie ein Sprecher in der Vergangenheit gesagt hatte.

Antragsteller und Antragstellerinnen können in Hamburg als einem der ersten Bundesländer den Einbürgerungsantrag online stellen und sämtliche Unterlagen digital einreichen. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer eines Einbürgerungsantrags beträgt nach Senatsangaben derzeit 13 Monate.

Staatsbürgerschaft nach fünf Jahren möglich

Dem neuen Staatsangehörigkeitsrecht zufolge können Ausländerinnen und Ausländer, die in Deutschland arbeiten und gut integriert sind, schon nach fünf statt nach acht Jahren deutsche Staatsangehörige werden. Sie müssen dabei ihre bisherige Staatsangehörigkeit nicht mehr aufgeben. In Einzelfällen reichen sogar schon drei Jahre. Für Gast- und Vertragsarbeiterinnen und -arbeiter genügt als Sprachnachweis, dass sie sich im Alltag auf Deutsch ohne nennenswerte Probleme mündlich verständigen können. Auf den Einbürgerungstest wird bei ihnen verzichtet.

Zugleich wurden die Anforderungen für das Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung den Angaben zufolge strenger. So muss sich, wer eingebürgert werden will, zu den Werten einer freiheitlichen Gesellschaft bekennen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 30.12.2024 | 17:00 Uhr

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