Neue Grundsteuer: Hamburg bearbeitet rund 40.000 Einsprüche
Seit Jahresbeginn gilt in Hamburg ein neues Grundsteuermodell. Fast alle neuen Grundsteuerbescheide wurden inzwischen verschickt. Nach Angaben der Finanzbehörde sind aktuell allerdings noch rund 40.000 Berechnungen offen, weil Grundeigentümer und -eigentümerinnen Einspruch dagegen eingelegt haben.
Zahlreiche Immobilienbesitzerinnen und -besitzer sind seit dem Erhalt der Grundsteuerbescheide in den vergangenen Tagen verärgert. So soll in Bramfeld jemand rund viermal so viel wie bisher für eine Doppelhaushälfte zahlen. Jemand anders muss 100 Prozent mehr Grundsteuer für ein Einfamilienhaus am südlichen Stadtrand einrechnen.
Dressel: Manche müssen auch weniger Grundsteuer zahlen
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) weist darauf hin, dass es auch viele gebe, die jetzt weniger zahlen müssen. Etwa bei Wohnungsneubauten der vergangenen Jahre. Manche größeren Steigerungen sind laut Dressel auch darauf zurückzuführen, dass es Missverständnisse bei der ursprünglichen Grundsteuererklärung gebe. Etwa, wenn bei einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus die gesamte Wohnfläche angegeben wurde - statt nur die der eigenen vier Wände. Wem Fehler auffallen, sollte sich an das Finanzamt für Verkehrssteuern und Grundbesitz wenden, empfiehlt der Finanzsenator.
Bei Mehreinnahmen könnte Hamburg nachbessern
Erstmals gezahlt werden muss die neue Grundsteuer Ende April. Sollte sich später herausstellen, dass die Stadt insgesamt mehr Grundsteuer einnimmt als vor der Reform, will Hamburg noch einmal nachbessern. Dann könnte der sogenannte Hebesatz angepasst werden. Zuviel gezahlte Steuern würden dann verrechnet, so Dressel. Wann diese Nachberechnung kommt, ist noch unklar - denkbar wäre Ende des Jahres. Hamburg hatte zugesagt, dass die Stadt durch die Neuberechnung insgesamt nicht mehr einnehmen werde als vor der Reform.
