Neue App arbeitet Hamburgs Kolonialgeschichte auf
Die neue kostenfreie App "Koloniale Orte" soll Menschen in Hamburg die koloniale Geschichte der Hansestadt nahebringen. In der App werden drei verschiedene Rundgänge angeboten.
Ein Team der Forschungsstelle "Hamburgs (post-)koloniales Erbe" der Universität Hamburg entwickelte die App, wie die Pressestelle des Senats am Mittwoch mitteilte. An Orten wie dem Rathaus, dem Bernhard-Nocht-Institut und der Handelskammer lernen Nutzerinnen und Nutzer der App die kolonialen Verbindungen der Stadt kennen. Auch die Speicherstadt und das umstrittene Bismarck-Denkmal im Elbpark sind dabei. Es gibt drei verschiedene Rundgänge zu den Themen "Wissenschaft und Forschung", "Wirtschaft und Handel" sowie "Politik, Kultur und Gesellschaft".
Fegebank: Dunkles Kapitel endlich sichtbar machen
Mit dem Programm könne man sich "interaktiv auf Spurensuche begeben und die viel zu lange unsichtbaren dunklen Kapitel unserer Geschichte endlich sichtbar machen", sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) zum Start des Projekts.
"Alle 200 Meter ein kolonialer Erinnerungsort"
Nach Angaben des Geschichts-Professors Jürgen Zimmerer, unter dessen Leitung das Projekt erarbeitet wurde, zeige die App, wie eine moderne Geschichtsaufarbeitung aussehen könne. "Das koloniale Erbe gehört zur DNA der Stadt. Sie können in Hamburg keine 200 Meter laufen ohne an einem kolonialen Erinnerungsort vorbeizukommen - wenn Sie ihn denn erkennen als solchen", sagte Zimmerer dem Hamburg Journal. Das Anliegen der App sei es, zur Aufklärung beizutragen und den Menschen ein einfaches Instrument an die Hand zu geben.
Weitere Rundgänge in Planung
Die App hat 60.000 Euro gekostet und wurde aus dem Exzellenz-Fonds der Uni finanziert. Weitere Rundgänge und eine Webseite sind schon in Planung - daran sollen sich dann auch die Hamburgerinnen und Hamburger beteiligen können.