Millionen-Diebstahl von Edelmetallen: Großrazzia im Norden

Stand: 15.06.2023 16:49 Uhr

Eine Diebesbande soll über Jahre edelmetallhaltige Zwischenprodukte im Wert von mehreren Millionen Euro beim Hamburger Kupferhersteller Aurubis gestohlen haben, teilte die Hamburger Staatsanwaltschaft mit. Am Donnerstag gab es Durchsuchungen und Festnahmen.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft ließ mehr als 30 Objekte in Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hessen durchsuchen. Die Ermittlungen richteten sich gegen zwölf identifizierte und weitere noch nicht bekannte Verdächtige in unterschiedlicher Tatbeteiligung. Sechs Männer seien verhaftet worden, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Mehrere Millionen Euro Beute

Ein Gebäude des Kupferproduzenten Aurubis trägt den Firmenschriftzug. © picture alliance/dpa Foto: Steven Hutchings
Eine Bande soll die Hamburger Aurubis AG über Jahre bestohlen haben.

Die Beschuldigten im Alter von 28 bis 60 Jahren sowie weitere Mittäter sollen über Jahre mehrere Tonnen edelmetallhaltige Nebenprodukte des Kupferproduzenten Aurubis gestohlen haben, direkt vom Firmengelände auf der Veddel. Offenbar kannten sich die Diebe beim Kupferhersteller gut aus. Mit dem Verkauf der Beute sollen die Beschuldigten mehrere Millionen Euro erbeutet haben.

Aurubis begrüßt Ermittlungen und will unterstützen

Aurubis erklärte, dass Staatsanwaltschaft und Polizei gegen aktive und ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens und von Fremdfirmen ermittelten. Die Ermittlungen richteten sich jedoch nicht gegen die Aurubis AG selbst. Das Unternehmen unterstütze die Strafverfolgungsbehörden und begrüße die umfangreichen Ermittlungen. Einige Arbeitsplätze von Aurubis-Beschäftigten und Stützpunkte von Fremdfirmen am Standort Hamburg seien am Donnerstagmorgen durchsucht worden, teilte ein Unternehmenssprecher weiter mit.

Niedersachsen: Gepanzertes Spezialfahrzeug im Einsatz

Das gepanzerte Spezialfahrzeug "Survivor" bei einem Polizei-Einsatz in Fredenbeck bei Stade. © TVNewsKontor Foto: Screenshot
Das gepanzerte Spezialfahrzeug "Survivor" bei einem Polizei-Einsatz in Fredenbeck bei Stade.

Bei einer Durchsuchung in Fredenbeck im Landkreis Stade in Niedersachsen setzten Einsatzkräfte auch ein gepanzertes Spezialfahrzeug ein. Dabei wurden drei Personen festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, sich illegal in Deutschland aufzuhalten. Ein Bewohner des durchsuchten Anwesens soll laut Staatsanwaltschaft Mitglied einer Clan-Familie sein. Darüber hatte zunächst die "Bild"-Zeitung berichtet.

MV: Durchsuchungen in Malchin und in Nossentiner Hütte

In Mecklenburg-Vorpommern durchsuchten die Ermittlerinnen und Ermittler Objekte an der Mecklenburgischen Seenplatte: in Malchin und in Nossentiner Hütte. Einzelheiten haben sie nicht mitgeteilt.

Teilweise Diebesgut beschlagnahmt

Die Beamtinnen und Beamten beschlagnahmten den Angaben zufolge neben Unterlagen und Speichermedien zehn Fahrzeuge, 20 hochwertige Uhren, über 200.000 Euro Bargeld, mehrere scharfe Schusswaffen und Munition sowie Teile des Diebesgutes. Die Staatsanwaltschaft hat Arrestbeschlüsse im Gesamtwert von über 20 Millionen Euro erwirkt. Ein Arrestbeschluss ist eine richterlich genehmigte Sicherstellung von Sachwerten.

Weitere Informationen
Das gepanzerte Spezialfahrzeug "Survivor" bei einem Polizei-Einsatz in Fredenbeck bei Stade. © TVNewsKontor Foto: Screenshot

Großrazzia gegen Diebesbande - drei Festnahmen in Stade

Sechs Männer wurden verhaftet. Sie sollen gewerbsmäßig Edelmetalle im Wert von rund 20 Millionen Euro gestohlen haben. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 15.06.2023 | 14:00 Uhr

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