Mietervereine: Kündigungen wegen Eigenbedarf oft nicht gerechtfertigt
Die meisten Eigenbedarfskündigungen in Hamburg seien nicht gerechtfertigt, kritisieren die beiden großen Hamburger Mietervereine. Immer häufiger berichten Mieterinnen und Mieter von einem Missbrauch der Eigenbedarfsregelung.
Mehr als 800 Mal wurden die beiden Mietervereine in diesem Jahr schon wegen Eigenbedarfskündigungen um Hilfe gebeten. Bei Mieter helfen Mietern haben sich die Anfragen seit 2019 sogar verdreifacht.
Mietervereine: Oft besteht kein realer Eigenbedarf
Der Mieterverein zu Hamburg sieht bei vier von fünf Anfragen deutliche Hinweise, dass kein realer Eigenbedarf existiert. Manche gekündigten Wohnungen würden in Immobilienportalen auftauchen - mit höheren Mieten oder auch zum Verkauf - aber dann eben ohne existierende Mieterinnen oder Mieter. Bei Mieter helfen Mietern zeichnet sich ein ähnliches Bild bei den Zahlen ab.
Grundeigentümer-Verband bezweifelt Vorwürfe
Allerdings bezweifelt der Grundeigentümer-Verband Hamburg, dass es so viele vorgeschobene Kündigungen gibt. Viele seien berechtigt. Im angespannten Wohnungsmarkt bräuchten auch Vermieterinnen und Vermieter ihre Wohnungen. Aber dass manche Vermieterinnen oder Vermieter fälschlich Eigenbedarf anmelden wollen, weiß der Verband. Dies sei Betrug und darauf würde auch hingewiesen.
Mietervereine fordern besseren Schutz
Die Mietervereine fordern nun einen besseren gesetzlichen Schutz für die Mieter. Die Interessen der Vermieterinnen und Vermieter fielen momentan zu sehr ins Gewicht.