Messerattacke am Jungfernstieg: 17-Jähriger verhaftet
Seit Monaten geraten am Jungfernstieg in der Hamburger Innenstadt am Wochenende in den Abendstunden immer wieder Gruppen Jugendlicher aneinander. In der Nacht zum Sonnabend wurde ein 19-Jähriger lebensgefährlich verletzt. Nun wurde ein 17-jähriger Verdächtiger festgenommen.
In der Nacht zum Sonnabend waren am Jungfernstieg etwa 20 jüngere Feiernde aufeinander losgegangen sein. Zeuginnen und Zeugen alarmierten wegen der Schlägerei die Polizei. Als die Einsatzkräfte eintrafen, fanden sie einen 19-Jährigen am Boden liegend. Er hatte mehrere Stich- und Schnittverletzungen in der Brust und an den Armen. Der junge Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht und dort notoperiert. Mittlerweile ist sein Zustand stabil.
14 Jugendliche vorübergehend in Gewahrsam
Nach dem Angriff nahm die Polizei 14 Jugendliche am Jungfernstieg in Gewahrsam. Weil sich zunächst aber gegen keinen ein Tatverdacht erhärtete, wurden sie wieder freigelassen.
Haftbefehl gegen 17-Jährigen erlassen
Ortskundige Polizistinnen und Polizisten der Ermittlungsgruppe "Alster" kamen danach jedoch relativ schnell auf einen 17-jährigen Intensivtäter. Er fiel in der Vergangenheit schon durch verschiedene Delikte auf und steht nun auch im Verdacht, den 19-Jährigen niedergestochen zu haben. Beamtinnen und Beamte durchsuchten noch am Sonnabend seine Wohnung in Bahrenfeld. Der Tatverdächtige war allerdings nicht zu Hause, sondern am Jungfernstieg. Dort nahmen ihn Zivilfahnder der Ermittlungsgruppe "Alster" fest. Ein Richter erließ Haftbefehl.
Jungfernstieg in den Abendstunden sehr beliebt
Am Jungfernstieg an der Binnenalster kommt es an den Wochenenden immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Meist sitzen in den Abendstunden aber Hunderte von Jugendlichen friedlich auf den Stufen am Wasser, um das Ambiente zu genießen.
Polizei hat Ermittlungsgruppe "Alster" gegründet
Dabei wird nicht nur Alkohol konsumiert. Einige Feiernde nehmen auch Drogen zu sich. Bei Weitem nicht alle Feiernde sind aggressiv. Allerdings treffen sich dort auch einige gewaltbereite Gruppen, die im Streit auch zu Schlagstock oder Messer greifen. Die Hamburger Polizei hat deshalb die Ermittlungsgruppe "Alster" gegründet und will nun verstärkt gegen gewaltbereite Jugendliche vorgehen.