Mehr als 1.100 Bezahlkarten an Asylbewerber in Hamburg ausgegeben
Seit Februar gibt es in Hamburg Bezahlkarten für Geflüchtete - als Ersatz für Bargeld. Aktuell sind gut 1.100 dieser sogenannten Social Cards im Gebrauch. Das teilte der Senat nach einer Anfrage der Linken mit. An dem Modell gibt es Kritik.
Geflüchteten wird mit der Bezahlkarte ein "wichtiger Teil ihres Persönlichkeitsrechts aberkannt". Das kritisiert die Abgeordnete der Linken, Carola Ensslen. In ihrer Anfrage thematisierte sie auch, für was mit der Hamburger "Social Card", auf der sich ein monatliches Guthaben von 185 Euro befindet, nicht bezahlt werden kann: Für Rechnungen, Verträge oder Abos funktioniert die Karte beispielsweise nicht.
Keine Überweisungen ins Ausland möglich
Aus der Antwort des Senats geht hervor, dass diese Beschränkungen gewollt sind. Damit soll auch gesichert werden, dass keine Überweisungen möglich sind - beispielsweise an die Familien im Ausland.
Demonstration gegen Bezahlkarte
Das "Bündnis Seebrücke Hamburg" rief für Donnerstagnachmittag zu einem Protest gegen die Bezahlkarte auf. Denn sie sieht darin ein "reines Instrument der Diskriminierung und Kontrolle geflüchteter Menschen". Die Kundgebung fand am Nachmittag vor dem Innenausschuss der Bürgerschaft statt.