Mehr Stadtteilschüler in Hamburg beginnen direkt eine Ausbildung
Wer nach der zehnten Klasse in Hamburg die Schule verlässt, findet immer schneller einen Ausbildungsplatz. Das hat Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag im Rathaus erklärt.
Rund 44 Prozent der 4.281 Abgängerinnen und Abgänger aus den Stadtteilschulen haben nach Angaben der Schulbehörde unmittelbar eine Ausbildung aufgenommen. Das sei "ein bisheriger Spitzenwert", sagte Rabe.
Rabe lobt Schulfach "Berufs- und Studienorientierung"
Noch vor zwölf Jahren hätten 75 Prozent der Schülerinnen und Schüler nach dem Schulabschluss erstmal rumgedaddelt, wie es der Schulsenator nennt. Heute nur gut die Hälfte. Für Rabe ist das auch eine Folge des Schulfachs "Berufs- und Studienorientierung", das seit einem Jahr an Hamburgs Stadtteilschulen verpflichtend für alle ist: "Sie erarbeiten ein Stärken-Schwächen-Profil, um selber sicher zu sein, welche Berufe in Frage kommen. Sie machen zwei große Betriebspraktika." Aus den Praktika werden dann schnell Ausbildungsplätze. Und da sinkt die Konkurrenzlage: "Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber aus den anderen Bundesländern für die Ausbildungsplätze in Hamburg hat deutlich abgenommen", sagte Rabe.
Von den Jugendlichen, die im vergangenen Jahr nicht direkt nach der zehnten Klasse einen Ausbildungsplatz fanden und noch schulpflichtig waren, schaffte nach der Ausbildungsvorbereitung in den berufsbildenden Schulen in diesem Jahr knapp die Hälfte den Sprung in eine Ausbildung. "Rund zwei Drittel aller Hamburger Schulabgänger haben dadurch ein Jahr nach dem Schulabschluss einen Ausbildungsplatz", sagte Rabe mit Blick auf die Schulabgängerinnen und -abgänger aus dem vergangenen Jahr.
Chef der Arbeitsagentur: Viele spannende Ausbildungsberufe
Der Chef der Arbeitsagentur Hamburg, Sönke Fock, wandte sich direkt an die Acht- bis Zehntklässler der Stadtteilschulen: "Es gibt sehr viele spannende Ausbildungsberufe in Hamburg, die Ihr während der Schulzeit entdecken könnt." Die Hamburger Wirtschaft bilde in praktisch allen Ausbildungsberufen aus - "ob im Hafen, im Hotel oder im Krankenhaus, der Polizei, Handwerk oder Luftfahrt".