Mahnmal für Sinti und Roma in Hamburg eingeweiht

Stand: 26.11.2023 19:56 Uhr

Eine drei Meter hohe Stele, umgeben von einer kreisrunden Anlage mit Bänken und Säulen: Auf dem Friedhof Diebsteich ist am Totensonntag ein Mahnmal für Sinti und Roma eingeweiht worden. Es erinnert an die Tausenden Sinti und Roma, die in der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden.

Auf dem Friedhof Diebsteich werden seit Jahrzehnten die meisten Sinti und Roma aus dem Hamburger Westen und dem Umland beigesetzt. Die Einweihung des Mahnmals ist für Christian Rosenberg vom Hamburger Sinti-Verein einer der emotionalsten Momente seines Lebens, wie er sagt: "Ich bin ja als Sinto mit meiner Organisation vertreten in ganz Deutschland und darüber hinaus, aber ich habe noch nie einen Ort gehabt, wo ich so emotional an die Sache erinnert werde, wie dieser." Er bewundere die Überlebenden des Holocausts, dass sie nach 1945 nach vorn geschaut hätten. Trotz der Hölle, durch die sie gegangen seien. Und er erinnert daran, dass die Diskriminierung auch nach Ende der NS-Zeit weiterging.

Jörn Straehler-Pohl im Studio von NDR 90,3 © NDR Foto: Marco Peter
AUDIO: Friedhof Diebsteich: Mahnmal für Sinti und Roma eingeweiht (1 Min)

Ort der Erinnerung und Begegnung

Erst 1982 hatte Deutschland die Ermordung Tausender Sinti und Roma als Völkermord anerkannt. An ihren Leidensweg soll das Mahnmal auf dem Friedhof Diebsteich erinnern. Aber es soll auch zum Ort der Begegnung und Zusammenkunft werden.

Weitere Informationen
Das Gebäude des Dokumentationszentrums Hannoverscher Bahnhof in der Hamburger Hafencity in einem Architekten-Entwurf von außen betrachtet © Boltshauser Architekten

Gedenkort in der Hamburger Hafencity nimmt Gestalt an

In der Nazizeit wurden vom damaligen Hannoverschen Bahnhof aus Tausende Menschen deportiert. Jetzt wird ein Dokumentationszentrum gebaut. (31.03.2023) mehr

SA-Männer kleben ein Plakat mit der Aufschrift 'Deutsche! Wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden' an die Schaufensterscheibe eines jüdischen Geschäfts. © picture-alliance / akg-images

Die NS-Zeit: Krieg und Terror

1933 wird der Nationalsozialist Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Fortan setzt das NS-Regime seinen absoluten Führungsanspruch durch - mithilfe von Terror und Propaganda. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 26.11.2023 | 15:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Ein Riss ist in der Außenfassade zwischen der West- und Südseite der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg zu sehen. © dpa Foto: Gregor Fischer

Schäden am Hamburger Michel sind größer als vermutet

Die Hamburger Hauptkirche ist eine Dauerbaustelle. Und nun sind bei aktuellen Arbeiten noch mehr Schwachstellen entdeckt worden. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?