Kritik aus Hamburg wegen gestoppter Pläne für Gesundheitskioske
Es war eine große Idee von Gesundheitsminister Karl Lauterbach: Der SPD-Politiker wollte, dass überall in Deutschland Gesundheitskioske eröffnen - nach Hamburger Vorbild. Diese Pläne hat er aber auf Druck der FDP gestoppt.
Dafür wird er jetzt von Hilfsorganisationen und Verbänden kritisiert, auch in Hamburg. Denn der Deutsche Caritasverband, das Deutsche Rote Kreuz und der Sozialverband Deutschland (SoVD) sind sich einig, dass Gesundheitskioske eine gute Sache sind.
Für Klaus Wicher, den Hamburg-Chef des SoVD, stehen sie für eine moderne Gesundheitsversorgung. Denn sie entlasten die Arztpraxen vor Ort und beraten Menschen in vielen sozialen Fragen. Das sei vor allem für Menschen mit wenig Geld wichtig, so Wicher. Hamburg sollte deshalb mehr Gesundheitskioske haben, zum Beispiel angedockt an Seniorenzentren.
Gesundheitskioske in fünf Hamburger Stadtteilen
Auch das Rote Kreuz und die Caritas machen sich für diese Beratungsangebote stark und halten es für einen Fehler, dass Lauterbach von seinen Plänen abgerückt ist. Ursprünglich wollte er bis zu 1.000 Gesundheitskioske in Deutschland eröffnen. In Hamburg gibt es sie in fünf Stadtteilen, allerdings nur für Versicherte der AOK und der Mobil Krankenkasse. Sie bleiben trotz des Stopps von Lauterbachs Plänen aber bestehen.