Konkurrenz um Lehrkräfte: Hamburg macht Bayern Vorwürfe
Deutschland steuert auf einen Lehrkräfte-Mangel zu. Jetzt sorgt das Thema für eine ernsthafte Warnung Hamburgs an Bayern.
8.000 neue Lehrerstellen will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in den kommenden Jahren in seinem Land schaffen. Und er hat angekündigt, dass er auch in anderen Bundesländern um Lehrkräfte werben will. Abgeworbene sollen zum Beispiel Start- und Umzugspakete bekommen, so Söders Versprechen vor der bayerischen Landtagswahl im Herbst.
Rabe wirft Söder Bildungs-Kannibalismus vor
Kontra bekommt Söder jetzt aus Hamburg: Das Vorgehen Bayerns sei Kannibalismus und löse keine Probleme, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Er erinnerte daran, dass es zwischen den Ländern eine Vereinbarung gebe, gegenseitig keine Lehrkräfte abzuwerben.
Umfrage: Lehrkräftemangel ist größtes Problem
Am Mittwoch hatte die Robert Bosch Stiftung die Ergebnisse einer Umfrage unter deutschen Schulleitungen veröffentlicht. Demnach ist der Lehrkräftemangel das größte Problem der Schulen. Die Hamburger Bildungsbehörde sagt auf Anfrage von NDR 90,3, aktuell gebe es in der Hansestadt keinen allgemeinen Lehrermangel. Doch mittelfristig müsse man auch in Hamburg damit rechnen. In bestimmten Fächern wie Mathematik oder Chemie ist es laut Schulbehörde jetzt schon eng.