Kommentar: Bauverzögerungen beim "Haus der Erde" sind ein Skandal
Der Neubau für Hamburgs Klimaforscherinnen und -forscher sollte 2019 fertig sein. Doch zum wiederholten Male kommt es beim "Haus der Erde" zu Bauverzögerungen. Nun kann das Gebäude erst Ende 2024 bezogen werden, also fünf Jahre später, und doppelt so teuer wie geplant wird es auch, teilten die Behörden diese Woche mit. Exzellente Planung für exzellente Forschung sieht anders aus, meint Susanne Röhse.
Ausgerechnet eine grüne Senatorin schafft es nicht, den Klimaforscherinnen und -forschern in Hamburg ein Haus zu bauen. Dabei bewegt uns kaum ein anderes Thema derzeit so sehr wie das Klima und kaum ein anderes Thema ist so zentral für unsere Zukunft und die unserer Kinder.
"Haus der Erde" sollte Leuchtturmprojekt werden
Das "Haus der Erde" soll eigentlich das Leuchtturmprojekt für Hamburgs exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden, deren Expertise weltweit gefragt ist. An der Bundesstraße sollen Geologinnen, Boden- und Meereskundler und andere Disziplinen gemeinsam die Folgen der Klimaveränderung erforschen. Doch noch immer müssen die Forscherinnen und Forscher an verschiedenen Standorten über die ganze Stadt verteilt arbeiten. Das sollte sich mit dem neuen Haus ändern.
Verzögerungen und Kostensteigerungen sind ein Skandal
Zwar arbeiten die Klimaforschenden in der Stadt trotzdem sehr gut zusammen, und das ja schon seit Jahren, dass ihr gemeinsames Haus aber noch später fertig wird als geplant, das ist eine wirklich bittere Nachricht. Ja, die jahrelangen Bauverzögerungen und die Kostensteigerungen beim "Haus der Erde" sind ein Skandal.
Nicht nur Pandemie und Ukraine-Krieg sind Schuld
Die planerischen Mängel und Fehlentscheidungen lassen sich nicht allein auf die Pandemie und den Ukraine-Krieg zurückführen. Dieses Bauprojekt ist ja auch nicht der einzige Uni-Bau, der sich deutlich verzögert. Das alles lässt die Wissenschaftsbehörde, unter der grünen Senatorin Katharina Fegebank, gerade im ganz schlechten Licht dastehen. Spätestens jetzt muss in der Behörde aus den Fehlern gelernt werden. So oder so: Zur Kasse gebeten werden am Ende die Steuerzahler.