Junge Frauen in Hamburg missbraucht: Fünf Jahre Haft
Das Landgericht Hamburg sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte vier junge Frauen im Alter zwischen 15 und 21 Jahren an einer Bushaltestelle, im Bus oder der U-Bahn angesprochen und sich als Modelscout oder Musikagent ausgegeben hat. Auf diese Weise soll er seine Opfer in öffentliche Parks gelockt und sie dort zu sexuellen Handlungen gezwungen haben.
Jüngstes Opfer erst 15 Jahre alt
Das jüngste Opfer war erst 15 Jahre alt. Der Angeklagte sagte zu der Schülerin, er sei Psychologiestudent und könne sie von einem Sprachfehler heilen. Sie müsse nur ihre Grenzen überwinden und Oralsex mit ihm haben. Anderen Frauen sagte er, er sei als Modelscout oder Musikagent auf der Suche nach Talenten. Tatsächlich war er nur auf der Suche nach Sex.
Angeklagter im September 2022 festgenommen
Nachdem es erste Anzeigen gegen ihn gab, fahndete die Polizei öffentlich nach dem Täter. Daraufhin meldeten sich weitere Opfer. Zivilfahnder nahmen den 25-Jährigen am 4. September 2022 fest. Eine 17-Jährige, die im August Opfer eines Sexualdeliktes geworden war, hatte den Verdächtigen an einem Busbahnhof wiedererkannt und die Polizei alarmiert. Der Mann kam in Untersuchungshaft.
Nur die Spitze des Eisbergs?
Er wurde in diesem Prozess für vier Fälle verurteilt. Man wisse aber nicht, ob das nur die Spitze des Eisbergs sei, sagte der Vorsitzende Richter. Der Angeklagte gestand, den Frauen einen falschen Beruf genannt zu haben. Er bezeichnete das als Scherz.
Die Staatsanwaltschaft hatte insgesamt eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und sieben Monaten gefordert. Die Verteidigung hatte für den Angeklagten Freispruch beantragt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.