Jugendkriminalität: CDU fordert Überprüfung der Strafmündigkeit
Angesichts der Zunahme von Kinder- und Jugendkriminalität fordert die Hamburger CDU, die Strafmündigkeitsgrenze von 14 Jahren in besonders schweren Fällen zu überprüfen. Laut der polizeilichen Kriminalstatistik ist die Zahl tatverdächtiger Jugendlicher im vergangenen Jahr um 14,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Kinder und Jugendliche teilen immer öfter in Gruppenchats unangemessene und kinderpornografische Inhalte. Oft wüssten sie nicht, dass sie sich dabei strafbar machen, teilte der Senat auf die Anfrage der CDU mit. Allein in diesem Bereich gibt es einen Zuwachs der Kinder- und Jugendkriminalität von knapp 50 Prozent.
2.800 Strafverfahren gegen Jugendliche in 2022
Auch hätten Schulschließungen während der Corona-Zeit dazu geführt, dass soziale Verhaltensweisen teilweise verlernt wurden, heißt es. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr in Hamburg mehr als 2.800 Strafverfahren gegen Jugendliche und Heranwachsende im Alter von 14 bis 21 Jahren.
Mehr Plätze in Einrichtungen der Jugendhilfe gefordert
Der CDU-Politiker Richard Seelmaecker meint, es müssten mehr Plätze in geschlossenen Einrichtungen der Jugendhilfe geschaffen werden. Der Senat verweist auf sein behördenübergreifendes Konzept "Handeln gegen Jugendgewalt". Das sei ein bewährtes System von aufeinander abgestimmten Maßnahmen. Dazu zählten unter anderem Anti-Gewalt-Trainings und das sogenannte "Obachtverfahren", in dem junge Gewalttäterinnen und -täter unter ständiger Beobachtung der Behörden stehen.