Inlandsflüge des Hamburger Senats: Grote Spitzenreiter
Die Mitglieder des Hamburger Senats wollen weitgehend auf Flüge verzichten, um das Klima zu schonen. Doch wie aus einer Antwort des Senats auf eine CDU-Anfrage hervorgeht, gab es auch im vergangenen Jahr elf Inlandsflüge der Senatorinnen und Senatoren.
Mit acht davon nahm die meisten Innensenator Andy Grote (SPD) in Anspruch. Zwei gehen auf das Konto der ausgeschiedenen Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) und einer auf das von Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). 2019 waren die damaligen Senatsmitglieder nur fünf Mal zu Inlandszielen geflogen, für 2018 gab der Senat 19 Inlandsflüge an.
Insgesamt 45 Flüge - mehr als 2018
Zusammen mit Flügen ins Ausland nahmen die Mitglieder des Hamburger Senats im vergangenen Jahr insgesamt 45 Mal Flugzeuge in Anspruch, das waren zwar nur etwa zwei Drittel so viele Flugreisen wie 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie - aber auch deutlich mehr als im Jahr 2018, als 32 Flüge verzeichnet wurden.
Grote mit 14 Flügen deutlich vorn
Mit 14 Flügen war Grote am meisten mit diesem Verkehrsmittel unterwegs, es folgen Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der elf Mal ins Flugzeug stieg, Finanzsenator Dressel (sieben Flüge) und Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) mit fünf Flügen.
Stapelfeldt unternahm vier Flugreisen, Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und Verkehrssenator Anjes Tjarks (beide Grüne) jeweils zwei. Die übrigen fünf Senatsmitglieder (Soziales, Kultur, Schule, Wirtschaft und Justiz) verzichteten aufs Fliegen.
CDU kritisiert Inlandsflüge
"Während Bundesbeamte innerhalb Deutschlands angehalten sind nicht mehr zu fliegen, nutzen rot-grüne Senatsmitglieder selbst auch innerhalb Deutschlands das Flugzeug, obwohl es gute Zugverbindungen gibt, die klimaschonendes Reisen ermöglichen", kritisierte der umweltpolitische Sprecher der Hamburger CDU-Fraktion, Sandro Kappe.
Die Gesamtzahl der Flüge setze sich aus Hin- und Rückflug zusammen, erklärte ein Sprecher der Innenbehörde am Freitag. Die Inlandsflüge von Grote seien vor allem der Entfernung und dem frühen Beginn der Innen- und Sportminister-Konferenzen in Stuttgart, München und Mainz geschuldet.
Teilweise CO2-Kompensation bezahlt
Der Senat hatte Ende 2019 in der Fortschreibung seines Klimaplans erklärt: "Dienstflüge innerhalb Deutschlands sowie europäische Kurzstreckenflüge sollen zukünftig auf das absolut notwendige Maß beschränkt werden." In der Antwort auf die CDU-Anfrage hieß es jetzt vom Senat, die Regelung sei weiter in Vorbereitung.
Für einen Teil der Flüge zahlte der Senat eine CO2-Kompensation. Damit wurde unter anderem eine Kompostieranlage in Hamburgs Partnerstadt Dar es Salaam in Tansania mitfinanziert.