In Hamburg verschwinden immer mehr Fleischereien
Wenn ein bekanntes Traditionsgeschäft in Hamburg schließen muss, dann spricht die ganze Stadt darüber. So war es auch bei der Fleischerei Hans Wagner in Eimsbüttel vor einigen Wochen. Die Gründe für die Probleme der Branche sind vielschichtig.
An der steigenden Zahl von Vegetarierinnen und Vegetariern liegt es offenbar nicht. Es könnte vier Mal so viele Vegetariererinnen und Vergetarier in Hamburg geben - ich hätte trotzdem genug Kundinnen und Kunden: Das sagt Dirk Hübenbecker, der Obermeister der Hamburger Fleischerinnung NDR 90,3. Sein Geschäft in Othmarschen laufe gut, auch wegen des Mittagstisches und des Partyservices.
Mangel an Fachkräften und Azubis
Ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen macht eher das zu schaffen, was fast allen Branchen Sorgen bereitet: Der Fachkräftemangel und der fehlende Nachwuchs. Inzwischen gebe es aber auch immer neue Hygiene-Vorgaben und Kontrollen durch die Behörden.
Immer weniger Beschäftigte im Fleischerei-Einzelhandel
Die Analyse des Fleischermeisters deckt sich zum Teil mit den Zahlen des Statistikamtes Nord: Im Jahr 2020 arbeiteten rund 340 Menschen im Hamburger Fleischerei-Einzelhandel - das sind 20 Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Der Umsatz hat sich allerdings in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Bei der Politik findet Hübenbecker für die Sorgen der Fleischerinnung übrigens ein offenes Ohr - ausdrücklich lobt er Abgeordnete der Hamburger Grünen. Mit ihnen stünde er im regelmäßigen Austausch.