Hochbahn nimmt Testbetrieb für automatisierte U-Bahnen auf
Die Hamburger Hochbahn hat den Testbetrieb für automatisierte U-Bahnen aufgenommen. Seit Freitag rollen Züge auf einem Testgleis im Stadtteil Farmsen-Berne mit sehr geringem Abstand. In der Zukunft sollen Hamburgs U-Bahnen alle 100 Sekunden fahren können.
Der Zugführer drückt nur einen leuchtend-grünen Knopf, schon fährt die U-Bahn los. Bis zur nächsten Station beschleunigt und bremst sie ganz allein. Sensoren auf den Schwellen und Radar übernehmen das Kommando. Sie minimieren den Abstand zwischen den U-Bahnen. Hochbahn-Vorstand Jens-Günter Lang sagte: "Mit dem neuen digitalen System schaffen wir es, 50 Prozent mehr Leistung auf die Schienen zu bringen und gleichzeitig 20 Prozent Energie einzusparen. Das sind zwei ganz tolle Vorteile, die wir damit einfahren." Die Energie spart der Computer durch optimales Beschleunigen und Bremsen ein.
Zugführer wird nicht abgeschafft
Doch die Zugführer und -führerinnen werden nicht abgeschafft. "Der Fahrer ist das Sicherheitsteil in diesem System. Er überwacht das Ein- und Aussteigen und kann sofort eingreifen, wenn es irgendwelche Unregelmäßigkeiten gibt", erklärte Lang.
Sechs aufgerüstete Prototypen sollen bis Ende 2023 getestet und in Betrieb genommen werden. Im kommenden Jahr folgen dann weitere 157 U-Bahn-Fahrzeuge.
Ziel: Alle 100 Sekunden ein Zug
Alle 100 Sekunden ein Zug - das soll zuerst eingeführt werden auf der Linie U4 zwischen Elbbrücken und Jungfernstieg und der Linie U2 zwischen Christuskirche und Horner Geest. In drei Jahren soll es so weit sein.