Hapag-Lloyd verschrottet ältere Schiffe
Erst zweistellige Milliardengewinne während der Corona-Pandemie, dann ein Einbruch des Geschäfts zu Jahresbeginn: Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd erlebt turbulente Zeiten. Jetzt hofft Vorstandschef Rolf Habben Jansen darauf, dass sich die Schifffahrt in den kommenden Monaten normalisiert.
Die Lager bei den Händlern in Europa und in den USA sind gut gefüllt, gleichzeitig wird angesichts der hohen Inflation weniger gekauft: Das sind die Hauptgründe, warum die Menge der weltweit transportierten Container zu Jahresbeginn deutlich eingebrochen ist. Jetzt zieht die Nachfrage wieder an.
Frachtraten teilweise nicht mehr kostendeckend
Im April seien schon wieder annähernd so viele Boxen verschifft worden wie im vergangenen Jahr, sagte Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen am Dienstag. Sorgen bereite den Reedern allerdings, dass die Frachtraten teilweise nicht einmal mehr die Kosten decken.
Drei Schiffe werden abgewrackt
Nach dem Boom während der Pandemie beginne Hapag-Lloyd inzwischen wieder damit, ältere Schiffe zu verschrotten. Drei Frachter, die in den 1990er-Jahren gebaut wurden, seien bereits in die Türkei zum Abwracken verkauft worden. In den kommenden Jahren sollen noch deutlich mehr ausgemustert werden. Durchschnittlich haben Containerschiffe eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren.
Hapag-Lloyd gilt mit einer Flotte von 250 Containerschiffen und einer Transportkapazität von 1,8 Millionen TEU als fünftgrößte Reederei der Welt - hinter Cosco, CMA CGM, Maersk und dem Primus MSC - und hatte im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von 17 Milliarden Euro erzielt. Das Unternehmen mit gut 14.000 Beschäftigten in 135 Ländern fährt mit seinen 119 Liniendiensten weltweit mehr als 600 Häfen an.