Hamburgs Wirtschaft soll weniger abhängig von China werden
In Zukunft soll Hamburgs Wirtschaft weniger abhängig vom Handel mit China werden. So sieht es das neue Außenwirtschaftskonzept des rot-grünen Senats vor. Handelsbeziehungen etwa zu anderen asiatischen Staaten und nach Südamerika sollen ausgebaut werden.
China ist für Hamburg mit Abstand der wichtigste Handelspartner. Aber: Der Senat sieht darin auch ein Risiko. Denn China verfolgt seine eigene Strategie, die nicht im Interesse Europas ist, heißt es in der neuen Außenhandelsstrategie.
Leonhard: China bleibt in naher Zukunft wichtig
Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte, China bleibe in naher Zukunft wichtig - sie warnte aber gleichzeitig: "Es ist sehr gut möglich, dass die Zeit kommt, wo man darauf angewiesen sein wird, mehr als einen Produktionspartner zu haben. Mehr als einen Lieferanten. Und keine ausschließliche Abhängigkeit." Parallel dazu verteidigte Leonhard den Hafenbetreiber HHLA im Zusammenhang mit dem geplanten Einstieg der chinesischen Staatsreederei Cosco am Terminal Tollerort.
Russland wohl sehr lange kein Handelspartner mehr
Laut Leonhard gehe es darum, Cosco an Hamburg zu binden. Russland wird nach Einschätzung des Senats in den kommenden fünf bis zehn Jahren nicht als Handelspartner zurückkehren. Auch die Städtepartnerschaft Hamburgs mit St. Petersburg ruht seit dem Angriff auf die Ukraine bis auf Weiteres. "Mittelfristig ist nicht absehbar, dass sich am Verhältnis zu Russland etwas ändern kann", so Leonhard.
Unter geänderten Rahmenbedingungen international erfolgreich sein
Das aktualisierte Außenwirtschaftskonzept solle die Unternehmen der Stadt dabei unterstützen, auch unter geänderten Rahmenbedingungen international erfolgreich zu sein, sagte Leonhard (SPD) am Dienstag nach der Senatssitzung im Rathaus. "Mit diesem Konzept wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass die Hamburger Außenwirtschaft zuversichtlich in die Zukunft blicken kann, denn wir glauben, dazu gibt es einen Anlass."