Hamburger Reaktionen auf Entscheidung zur Wahlrechtsreform

Stand: 30.07.2024 16:35 Uhr

Der Bundestag wird bei der nächsten Wahl auf auf 630 Mandatsträger und -trägerinnen begrenzt. Das hat das Bundesverfassungsgericht am Dienstag bestätigt. Anders als von der Ampelregierung geplant, dürfen Parteien aber weiterhin in den Bundestag einziehen, wenn sie mindestens drei Direktmandate gewinnen, auch wenn sie unter der Fünf-Prozent-Hürde liegen. Das wird als Grundmandatsklausel bezeichnet. Reaktionen aus Hamburg.

Der Bundestagsabgeordnete Till Steffen (Grüne) aus Eimsbüttel hat die Reform mit ausgearbeitet. Nun sagt er: "Wir erfüllen damit unser Versprechen, den Bundestag zu verkleinern, nachdem die CDU das zehn Jahre lang immer quergetrieben hat." Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries aus Hamburg sieht das Karlsruher Urteil als Klatsche für die Ampelkoalition. Er begrüßt, dass Parteien wie die CSU mit Direktmandaten weiter in den Bundestag kommen, falls sie unter Fünf-Prozent fallen: "Es gab einen Versuch der Ampel, einen politischen Konkurrenten und damit Millionen Stimmen mittels des Wahlrechts auszuschließen von der politischen Willensbildung."

Reinhard Postelt © NDR Foto: Marco Peter
AUDIO: Gerichtsentscheidung zur Wahlrechtsreform: Hamburger Reaktionen (1 Min)

Trotz Nachteil: Hamburger SPD begrüßt Entscheidung

Auch die Linke profitiert vom Bundesverfassungsgericht. Die Bürgerschaftsabgeordnete Carola Ennslen sagte: "Für uns macht das im Grunde genommen keinen Unterschied zu vorher. Für die Linke ist es allgemein wichtig, sich zu konsolidieren." Hamburgs SPD würde nach dem neuen Wahlrecht ein Überhangsmandat verlieren. Dennoch begrüßt Co-Parteichef Niels Weiland das Urteil als Stärkung der Demokratie.

Weitere Informationen
Blick ins Plenum des Bundestags in Berlin. © dpa bildfunk Foto: Michael Kappeler

Umstrittene Wahlrechtsreform beschlossen: Bundestag wird kleiner

Union und die Linkspartei sehen sich benachteiligt und kündigten jeweils eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht an. mehr

Deutscher Bundestag mit Ampel und Pfeilen in unterschiedliche Richtungen (Fotomontage) © Flashpic Foto: Jens Krick

Geplante Wahlrechtsreform: Was sagen Abgeordnete aus dem Norden?

Angenommen, die Reform wäre schon 2021 in Kraft getreten: Fünf Norddeutsche säßen dann heute nicht im Bundestag. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 30.07.2024 | 16:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Alexander Zverev © picture alliance/dpa

Olympia: Zverev kämpft sich nach Hitzeschlacht ins Achtelfinale

Der Hamburger Tennisprofi gewann sein Zweitrundenmatch gegen den Tschechen Tomas Machac. Nach dominantem Beginn musste er lange kämpfen. Mehr bei sportschau.de. extern