Hamburger Politiker übernehmen Patenschaften für Inhaftierte im Iran
Immer mehr Hamburger Politikerinnen und Politiker übernehmen politische Patenschaften für inhaftierte Menschen in Iran.
Jüngstes Beispiel ist Hansjörg Schmidt. Der Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete ist Pate eines erst 18-jährigen Iraners, der im Gefängnis auf seinen Prozess wartet. Schmidt fordert für den jungen Mann ein Ende der Folter und einen Rechtsbeistand seiner Wahl. Der Hamburger ist aber nur einer von vielen Paten. "Das sind immer so ein bis drei Abgeordnete, die sich dann um eine Person kümmern. Wir sind mittlerweile gut 15 bis 20 Kolleginnen und Kollegen aus der Bürgerschaft. Es ist aber auch in anderen Parteien mittlerweile so, dass da Patenschaften übernommen werden."
Grünen-Chefin Blumenthal dabei
Eine der ersten war die Landesvorsitzende der Grünen, Maryam Blumenthal, die im Oktober in der Bürgerschaft eine sehr emotionale Rede zur Situation im Iran hielt. Durch ihre Patenschaft und ihr Engagement wurde das Hinrichtungsurteil eines jungen Mannes zunächst ausgesetzt. Mittlerweile hat Blumenthal eine zweite Patenschaft übernommen.
Initiative der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte
Die Patenschaften sind in erster Linie eine Initiative der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte. Sie setzt sich seit Jahren damit für Menschen ein, die aus politischen Gründen in Haft sind. Das Ziel der Patenschaften ist zum einen, die Betroffenen durch öffentliche Aufmerksamkeit zu schützen, zum Beispiel auch über Posts in sozialen Medien. Außerdem sollen die Patinnen und Paten sich per Brief an die iranische Botschaft wenden.
Auch Ärztekammerpräsident macht mit
Die Gesellschaft wendet sich gezielt an politische Mandatsträgerinnen und -träger. Aber zum Beispiel auch Hamburgs Ärztekammerpräsident Pedram Emami ist dabei. Der gebürtige Iraner hat ebenfalls die Patenschaft für einen zum Tode verurteilten Arzt übernommen.