Hinrichtungen im Iran: Hunderte demonstrieren in Hamburg
Nach der Hinrichtung zwei weiterer Demonstranten im Iran sind in Hamburg am Sonntag zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen, um gegen den repressiven Kurs der iranischen Regierung zu protestieren.
Sie zogen von der Mönckebergstraße über die Lombardsbrücke und den Jungfernstieg zum Rathausmarkt. Die Polizei sprach von rund 2.700 Teilnehmenden. Es wurde iranische Musik gespielt, ein alter Feuerwehrwagen mit einem Plakat mit der Aufschrift "Down with the Mullahs - Freedom for Iran" (Nieder mit den Mullahs - Freiheit für den Iran) führte den Demonstrationszug an.
Prominente Politikerinnen dabei
Unter den Demonstrierenden waren auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne), die Grünen-Landeschefin Maryam Blumenthal und die Bürgerschaftsabgeordneten Anke Frieling (CDU) und Danial Ilkhanipour (SPD).
Zwei Menschen im Iran hingerichtet
Die Proteste richten sich unter anderem gegen die Hinrichtung zweier weiterer Demonstranten im Iran. Mohammed-Mehdi K. und Sejed-Mohammed H. waren am Sonnabendmorgen gehängt worden, wie die iranische Justizbehörde bekannt gab. Sie wurden für den Tod eines Sicherheitsbeamten bei Protesten im November verantwortlich gemacht. Im Zusammenhang mit den systemkritischen Demonstrationen waren bereits im Dezember Todesurteile gegen zwei Männer vollstreckt worden. Und es könnte weitere Hinrichtungen geben.
Hamburgs Grünen-Chefin: Regime sind "Terroristen"
Zu der Demonstration in Hamburg aufgerufen hatte auch die gebürtige Iranerin und Hamburger Grünen-Vorsitzende Blumenthal. Sie bezeichnete alle Mullahs und Irans obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei als ein Terrorregime, das komplett isoliert werden müsse. "Seine Mitglieder sind Terroristen! Als solche müssen sie offiziell gelten", twitterte Blumenthal.