Hamburger Lernferien: Schulsenator Rabe zieht erste Bilanz

Stand: 10.08.2023 14:19 Uhr

Auch in diesem Sommer drücken Tausende Schülerinnen und Schüler wieder freiwillig die Schulbank bei den Hamburger Lernferien. Am Donnerstag hat Schulsenator Ties Rabe (SPD) beim Besuch einer Lerngruppe in der Schule Jenfelder Straße eine erste Bilanz gezogen.

Zum zehnten Mal gibt es das Angebot der Lernferien in Hamburg. 160 Schulen machen mit, das entspricht etwa der Hälfte aller Schulen der Hansestadt. Sie bieten 371 Kurse an, rund 3.000 Schülerinnen und Schüler nehmen daran teil. Laut Rabe haben viele Schülerinnen und Schüler immer noch Lernrückstände nach der Corona-Pandemie. "Wir bieten deshalb freiwillig an, dass derjenige, der möchte, auch in den Ferien eine Woche lernen kann", erklärte der Schulsenator. "Drei Stunden am Vormittag, das ist glaube ich gar nicht weiter schwer und in einer kleinen Gruppe macht das Spaß", so Rabe weiter.

Hamburg übernimmt Finanzierung des Angebots

Den Unterricht in Deutsch, Mathe oder Englisch geben ausgebildete Honorarkräfte. Bisher gab es dafür Geld vom Bund - insgesamt 32 Millionen Euro aus dem Programm "Aufholen nach Corona". Doch die Bundeszuschüsse enden. Hamburg werde die Programme mit Landesmitteln fortsetzen, sodass die Kinder weiter lernen können, betonte Rabe. Der Schulsenator versprach, dass die Lernferien weitergehen werden - solange wie das nötig ist und genügend Schülerinnen und Schüler freiwillig mitmachen.

Schulsenator Ties Rabe (SPD) zu Besuch in einer Schule während der Hamburger Lernferien. © NDR Foto: Andreas Gartner
AUDIO: Lernferien werden in Hamburg zum zehnten Mal angeboten (1 Min)

Rabe: Bund darf sich nicht aus Verantwortung stehlen

Zugleich forderte Rabe die Bundesregierung auf, sich weiter an der Finanzierung von Maßnahmen zum Aufholen Corona-bedingter Lernrückstände zu beteiligen. "Die weiterhin hohen Teilnahmezahlen für die freiwilligen Ferien-Kurse bestätigen den Bedarf", sagte er. Der Bund dürfe sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Es gebe noch viel zu tun. "Die Lernlücken sind längst noch nicht geschlossen."

Weitere Informationen
Ein Schüler sitzt in einem Klassenraum. © picture alliance/dpa Foto: Uwe Anspach

3.000 Schülerinnen und Schüler nutzen Hamburger Lernferien

Das Angebot gibt es an rund 160 Schulen. Die Teilnehmenden besuchen freiwillig Kurse, um Rückstände beim Lernen auszugleichen. (17.07.2023) mehr

Ein Schwamm und Kreide liegen auf der Ablagefläche einer Tafel in einem Klassenraum. © picture alliance/dpa Foto: Mohssen Assanimoghaddam

Ferienzeit: Sanierungsarbeiten an rund 300 Hamburger Schulen

Auch größere Baumaßnahmen sollen abgeschlossen werden - etwa an der Carl-Cohn-Schule in Winterhude und an der Gyula-Trebitsch-Schule in Tonndorf. (14.07.2023) mehr

Logo des Hamburger Ferienpasses 2022/23. © Behörde für Schule und Berufsbildung der Freien und Hansestadt Hamburg

Hamburger Ferienpass: Großes Angebot für die Sommerferien

Der Hamburger Ferienpass bietet mehr als 600 Kurse. Alle Kinder und Jugendliche in Hamburg können ihn nutzen. (26.06.2023) mehr

Ein Mädchen hält einen Kugelschreiber in der Hand. © fotolia.com Foto: WavebreakMediaMicro

Corona-Aufholprogramme sollen an Hamburgs Schulen weitergehen

Laut Schulsenator Rabe will die Stadt einen Teil der Angebote weiter finanzieren, die bisher vom Bund bezahlt wurden. (04.05.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Hamburg Journal | 10.08.2023 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Schule

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Ein Riss ist in der Außenfassade zwischen der West- und Südseite der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg zu sehen. © dpa Foto: Gregor Fischer

Schäden am Hamburger Michel sind größer als vermutet

Die Hamburger Hauptkirche ist eine Dauerbaustelle. Und nun sind bei aktuellen Arbeiten noch mehr Schwachstellen entdeckt worden. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?