Corona-Aufholprogramme sollen an Hamburgs Schulen weitergehen
Kinder und Jugendliche haben nach der Pandemie Lücken beim Schulstoff. Viele Schülerinnen und Schüler haben aber auch mit psychischen und sozialen Problemen zu kämpfen. Beides wolle Hamburg weiterhin angehen, sagte Schulsenator Rabe am Donnerstag. "Zum Beispiel durch Lernkurse in den Ferien, es geht aber auch darum, psychische und soziale Belastungen abzufedern. Hier bieten wir einen Ausbau der Beratungsangebote an, haben zusätzliche Psychologen eingestellt."
Konzentration auf Schulen in ärmeren Stadtteilen
Hamburg hat rund 32 Millionen Euro aus dem Programm "Aufholen nach Corona" vom Bund bekommen, verteilt über zweieinhalb Jahre. Mit gut drei Millionen pro Jahr will die Stadt Angebote, die dadurch bezahlt wurden, weiterführen - besonders an Schulen in ärmeren Stadtteilen.
Lernferien sollen weiter angeboten werden
Konkret soll es die Hamburger Lernferien weiter geben. Das Angebot, bei dem Schülerinnen und Schüler in den Ferien Lernrückstände aufholen können, soll an rund einem Drittel der Schulen insgesamt 6.000 Schülerinnen und Schüler weiterhelfen. An Hundert Grundschulen soll es zudem auch weiterhin Lernkurse für Viertklässlerinnen und Viertklässler geben, die noch mal einen Schub brauchen für den Übergang zu den weiterführenden Schulen.
CDU: Maßnahmen greifen zu kurz
Der Schulsenator forderte am Mittwoch aber auch die Bundesregierung auf, möglichst schnell ein neues Förderprogramm auf die Beine zu stellen. Die bildungspolitische Sprecherin der Hamburger CDU, Birgit Stöver, sprach von einem "Armutszeugnis, dass die Ampelregierung in Berlin das erfolgreiche Bundesprogramm eingestellt hat". Zwar sei es erfreulich, dass Elemente daraus mit Landesmitteln fortgeführt würden. "Dennoch greifen die Maßnahmen von Schulsenator Rabe zu kurz."
Kritik auch von Linken und AfD
Sabine Boeddinghaus, Bildungsexpertin der Linksfraktion, lobte zwar die Weiterfinanzierung einzelner Maßnahmen. Insgesamt bleibe aber auch das Landesprogramm "ein weiterer wirkungsloser Flicken im Stückwerk zusätzlicher Maßnahmen." Die AfD kritisierte, dass bei den Hilfen ausgerechnet jene ausgeklammert würden, die unmittelbare Opfer einer "katastrophalen Corona-Politik" des rot-grünen Senats dieser Politik geworden seien.