Hamburger Klinik lässt offenbar Obdachlosen in der Kälte warten
In Hamburg-Langenhorn hat ein obdachloser Mann vor dem Krankenhaus Heidberg frierend auf seinen Transport warten müssen. Ehrenamtliche des Kältebusses fanden den hilfsbedürftigen Mann bei drei Grad Außentemperatur. Warum er nicht drinnen warten konnte, ist unklar.
Die Notaufnahme der Asklepios Klinik Nord hatte sich am vergangenen Donnerstag beim Kältebus Hamburg gemeldet. Ein Obdachloser solle abgeholt werden, hieß es. Die Ehrenamtlichen wiesen darauf hin, dass sie eine Stunde dorthin bräuchten. Als sie dann nach 22 Uhr an der Notaufnahme eintrafen, lag der Mann stark frierend vor der Klinik - in einem Krankhausenbett, zugedeckt nur mit einer dünnen Decke.
Kältebus-Team: Krankenhäuser ordern Obdachlosen-Transporte
Im Gespräch mit dem Kältebus-Team soll der obdachlose Mann geäußert haben, dass es ihm nicht gut gehe, er sei umgekippt und auf den Kopf gefallen. Außerdem sei ihm kalt. "Wir werden öfter von Krankenhäusern gerufen, um Menschen ins Winternotprogramm zu bringen", sagt Christine Pillat-Priess vom Kältebus. Das sei aber nicht Aufgabe ihres Teams, betont sie weiter. Im vergangenen Jahr hätte es 44 solcher Fahrten von Krankenhäusern zum Winternotprogramm gegeben.
Behörde: Kliniken sind für Transporte zuständig
Das Krankenhaus Heidberg bedauert den Vorfall. Laut einer Asklepios-Sprecherin soll der Fall intern aufgearbeitet werden. In den Wintermonaten komme es demnach leider immer wieder vor, dass sich keine öffentliche Stelle zuständig fühle, wenn die Klinik Obdachlose aus medizinischen Gründen nicht behalten kann. Die Sprecherin wünscht sich mehr Hilfe von offizieller Seite. Die Sozialbehörde verweist aber darauf, dass das Krankenhaus in solchen Fällen den Transport organisieren muss. So sei es mit den Kliniken vereinbart, heißt es dort.
Kältebus finanziert sich allein aus Spenden
Der Kältebus hingegen ist ein Projekt des Cafée mit Herz, er wird ausschließlich durch Spenden und ehrenamtliche Unterstützung ermöglicht. Er versorgt obdachlose Menschen mit Schlafsäcken, Isomatten, Kleidung und heißen Getränken und bringt sie grundsätzlich auch in die Einrichtungen des Winternotprogramms.