Hamburger Handel mit der Ukraine durch Krieg verändert
Am Sonnabend jährt sich der russische Angriff auf die Ukraine zum zweiten Mal. Der Krieg hat auch Auswirkungen auf die Hamburger Wirtschaft - der Handel mit der Ukraine schwankt stark.
Vor allem Getreide und sonstige Nahrungs- und Futtermittel werden aus der Ukraine nach Hamburg importiert. Umgekehrt liefern Hamburger Unternehmen zu einem großen Teil Treibstoffe und sonstige chemische Produkte.
Doppelt so viele Ausfuhren, halb so viele Einfuhren
Seit Kriegsbeginn haben sich die Ausfuhren mit Ziel Ukraine laut Statistischem Bundesamt fast verdoppelt. Ganz anders bei den Einfuhren: Der Wert der Waren, die von der Ukraine nach Hamburg kommen, hat sich halbiert. Das liegt nach Einschätzung von Expertinnen und Experten auch daran, dass Russland über lange Zeit die ukrainischen Häfen blockiert hat, über die meist Getreide außer Landes geschafft wurde.
Handelskammer arbeitet an Netzwerk mit Kiew
Die Handelskammer Hamburg baut derzeit an einem Netzwerk zwischen der Hansestadt und der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Davon könnten beide Seiten profitieren, wenn es um Wiederaufbau und neue Wirtschaftsbeziehungen geht, so Handelskammer-Präses Norbert Aust.
Reeder verzichten oft auf gemischte Crews
Stark betroffen von dem Krieg sind auch die Hamburger Reeder. Nach Angaben des Verbands Deutscher Reeder kommen knapp 15 Prozent der eingesetzten Seeleute weltweit aus Russland oder der Ukraine. Laut der Deutschen Seemannsmission verzichten die meisten Reeder inzwischen auf gemischte Crews, um Konflikte an Bord zu vermeiden. Es gebe aber Ausnahmen.