Hamburger Gericht stoppt Wohnungsbau in Bahrenfeld
Rückschlag für die Bebauung von Hinterhöfen in Hamburg-Bahrenfeld: Das Oberverwaltungsgericht hat nach Informationen von NDR 90,3 einen Bebauungsplan an der Stresemannstraße vorerst gestoppt. Dort sollen nach dem Willen des Bezirks Altona Wohnungen entstehen.
Das umstrittene Baufeld in einem Innenhof ist groß wie ein Fußballfeld. Dort befinden sich alte Gewerbebauten und Parkplätze. Das Bezirksamt Altona möchte dort schon seit zehn Jahren 100 teils günstige Wohnungen erlauben. Bewohnerinnen und Bewohner der den großen Innenhof umschließenden Gebäude wehren sich seit Jahren vehement. Sie erreichten dagegen vor rund zehn Jahren ein Bürgerbegehren, das die Planung stoppte. Doch der Senat kassierte das Bürgerbegehren ein und zog den Bebauungsplan an sich und versuchte es erneut.
Gericht stoppt Bebauungsplan
Vor Hamburgs Oberverwaltungsgericht siegten die klagenden Anwohnenden nun. Das Gericht stoppte den Bebauungsplan vorerst. Begründung: Er überschreite Grenzwerte der Gebäudegrößen ohne ausreichenden Ausgleich. Mit Beschluss vom 31.März setzte das Gericht den Bebauungsplan Bahrenfeld 68 bis zu einer späteren Entscheidung über den Normenkontrollantrag außer Vollzug.
SPD-Abgeordneter besorgt
Bei der SPD in Altona ist man besorgt. Mithat Capar ist frisch gewählter SPD-Bürgerschaftsabgeordneter aus Ottensen. Er sorgt sich, dass das Urteil auch andere Hinterhofbebauungen in Hamburg stoppen könnte. Doch die brauche man für neue Wohnungen: "Wir müssen natürlich nach Potenzialen suchen. Eines dieser Potenziale sind Innenhöfe. Von daher besteht jetzt die Herausforderung, inwieweit wir in Innenhöfen in Zukunft noch weiter bauen können." Auch das Bezirksamt Altona hält eine Grundsatz-Wirkung des Urteils für möglich. Den Bahrenfelder Bebauungsplan will es nun grundlegend überprüfen.
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