Wiederverwendbare Boxen und Becher eines Mehrweg-Pfandsystems stehen auf einem Tisch. © dpa Foto: Franziska Kraufmann
Wiederverwendbare Boxen und Becher eines Mehrweg-Pfandsystems stehen auf einem Tisch. © dpa Foto: Franziska Kraufmann
Wiederverwendbare Boxen und Becher eines Mehrweg-Pfandsystems stehen auf einem Tisch. © dpa Foto: Franziska Kraufmann
AUDIO: Mehrweg wird ab Januar für viele Pflicht (1 Min)

Hamburger Gastronomie muss ab Januar Mehrwegbehälter anbieten

Stand: 29.12.2022 11:14 Uhr

Trotz vieler Bemühungen wachsen in Deutschland die Müllberge weiter. In einem Punkt soll es ab dem 1. Januar aber besser werden: Dann müssen Restaurants, Cafés, Kantinen und Salatbars im Einzelhandel bundesweit neben Einweg- auch Mehrwegverpackungen anbieten.

Alle, die Essen oder Getränke in Kunststoff-Verpackungen zum Mitnehmen verkaufen, müssen dann auch Mehrweg-Becher oder Geschirr anbieten - oder mitgebrachte Gefäße befüllen. Beim "Coffee-To-Go" gibt es das in Hamburg zum Teil schon: An rund 250 Orten kann man einen sogenannten Kehrwiederbecher füllen lassen und bekommt dann sogar einen kleinen Rabatt auf das Getränk.

Deutsche Umwelthilfe: Wegwerfen bleibt zu einfach

Allerdings können die Kundinnen und Kunden auch weiter Plastikschalen oder -becher nutzen. Mehrweg muss ihnen lediglich als Alternative zur Verfügung gestellt werden. Kritik kommt deshalb auch von der Deutschen Umwelthilfe, das Wegwerfen bleibe zu einfach. Der Verband forderte einen Aufpreis auf Einweg-Geschirr. Und es gibt es weitere Ausnahmen: Kleine Imbisse zum Beispiel mit weniger als fünf Beschäftigten oder Lokale mir weniger als 80 Quadratmetern Fläche müssen keine Mehrwegbehälter anbieten. Pizzakartons sind ebenfalls von der neuen sogenannten Mehrweg-Angebotspflicht ausgenommen. Die Teigwaren dürfen weiterhin in Pappkartons verkauft werden.

Abgabe der Behälter bei mehreren Anbietern

Teurer dürfen die Getränke oder Speisen durch Mehrweg-Behälter nicht werden, es darf aber ein Pfand einbehalten werden. Mit vielen Bäckereien und anderen Anbietern haben Unternehmen in Hamburg schon Verträge abgeschlossen. Sie machen bei sogenannten Pool-Lösungen mit. Dabei können die ausgeliehenen Lebensmittel-Behälter bei allen Stellen abgegeben werden, die am jeweiligen Pfandsystem teilnehmen.

Auf www.hamburg.de/einfachmehrweg gibt es ausführliche Informationen und auch eine Karte, die zeigt, welche Hamburger Betriebe jetzt schon auf Mehrweg-Lösungen setzen.

Tausende Tonnen Abfall durch Einwegverpackungen

Einer NABU-Studie von 2017 nach verursachen Einweggeschirr und -verpackungen deutschlandweit ungefähr 346.500 Tonnen Abfall jährlich. Während der Corona-Pandemie kam es außerdem im gastronomischen Bereich zu einem erhöhten Einsatz von Einwegverpackungen für Essen zum Mitnehmen und Ausliefern.

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Auf einer Theke liegen Gerichte in einer Mehrwegverpackung. © picture alliance/dpa | Harald Tittel Foto: Harald Tittel

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 29.12.2022 | 11:00 Uhr

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