Hamburg will seine Verkehrsmittel barrierefreier machen

Stand: 11.04.2023 17:34 Uhr

Hamburgs Verkehrsmittel sollen barrierefreier werden. Das hat Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) mit Vertretern und Vertreterinnen von Hamburger Verbänden in einer "Willenserklärung für die Inklusive Mobilitätswende" vereinbart.

Den Anstoß zu der Willenserklärung gab ein einschneidendes Erlebnis. Der blinde Heiko Kunert von der Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen wollte den gerade erst verkehrsberuhigten Jungfernstieg überqueren, auf den die Verkehrsbehörde so stolz war. "Von einem Tag auf den anderen wurden alle Ampeln abgestellt. Eine sichere Querung des Jungfernstiegs war für blinde Menschen wie mich nicht mehr möglich", sagt Kunert.

Bushaltestellen ohne Barrieren

Verkehrssenator Tjarks ließ daraufhin eine Fußgängerampel aufbauen und schmiedet aktuell ein Bündnis mit insgesamt zehn Verbänden für mehr Barrierefreiheit. "Unser Ziel ist es ja, eine Mobilitätswende für alle Menschen in Hamburg zu gestalten - und die Menschen, die besondere Bedarfe haben, auch besonders zu beteiligen", erklärt der Senator. Nach den U- und S-Bahnhöfen sollen auch Bushaltestellen barrierefrei werden.

Fußwege sollen breiter werden

Außerdem plant Tjarks Zebrastreifen für die Querung von Velorouten. Und er warb für den Abbau von Parkplätzen. Das mache Fußwege breiter und sei besonders für Menschen wichtig, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind.

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Eine Frau im Rollstuhl fährt in Hamburg über Kopfsteinpflaster. © picture alliance/dpa-tmn Foto: Christin Klose

Projekt "Schattenbericht Hamburg" will Barrieren abbauen

In wöchentlichen Workshops sollen dafür Ideen und Forderungen von Menschen mit Behinderungen gesammelt werden. (04.04.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 11.04.2023 | 17:00 Uhr

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