Hamburg bekommt Importterminal für erneuerbare Energie
Deutschland will schnell unabhängig von fossilen Brennstoffen werden, besonders vom Gas. Dazu wird jetzt im Hamburger Hafen das erste deutsche Importterminal für "grünen" Ammoniak gebaut.
Noch werden auf dem Gelände der Firma Oiltanking nahe der Kattwykbrücke Mineralöle gelagert und umgeschlagen. Bis 2026 soll hier ein Terminal für die umweltfreundliche Energieversorgung entstehen. "Ein guter Tag für den Wirtschaftsminister, ein guter Tag für Deutschland", sagte Robert Habeck (Grüne) bei der Vorstellung der Pläne am Donnerstag.
"Grüner" Ammoniak wird zu "grünem" Wasserstoff
Mehrere Tanker pro Woche sollen künftig "grünen" Ammoniak nach Hamburg bringen. Ammoniak gilt als eine Option, um den Transport von Wasserstoff zu erleichtern. Im Hafen soll der Ammoniak dann wieder aufgespalten werden, um "grünen" Wasserstoff zu erhalten, der als Ersatz für Erdgas dient. "Wir wollen dekarbonisieren, wir wollen unsere Klimaziele erreichen und das kriegen wir nur hin mit grünem Wasserstoff", sagte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos).
Investitionen von mindestens 500 Millionen Euro
Das neue Terminal im Hamburger Hafen wird vom Industriegaseproduzent Air Products und vom Energieunternehmen Mabanaft gebaut. Die Investitionen wurden auf zunächst 500 Millionen Euro beziffert, sollen später aber auf rund eine Milliarde Euro verdoppelt werden.
Zunächst soll ein 55.000 Tonnen fassendes Ammoniaklager gebaut werden, das durch Importe befüllt werden soll. In der Anlage sollen dann pro Jahr rund 100.000 Tonnen Wasserstoff produziert werden.
Tschentscher: Hamburg will führender Wasserstoffstandort werden
"Hamburg bietet hervorragende Voraussetzungen für den Import, die Verteilung und Nutzung von grünem Wasserstoff", betonte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Als Handelsstadt pflege Hamburg gute Beziehungen in alle Welt, und das Interesse der internationalen Partner am Aufbau einer "grünen" Wasserstoffwirtschaft sei groß. "Hamburg hat das Ziel, zu einem führenden Wasserstoffstandort in Europa zu werden", betonte Tschentscher.