Hamburg: Ver.di ruft zu Kita-Streik am Frauentag auf
Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst gehen in Hamburg kommende Woche weiter. Die Gewerkschaft ver.di ruft Beschäftigte in Kitas und sozialen Einrichtungen auf, am Mittwoch, den 8. März, die Arbeit niederzulegen.
Eltern von Kita-Kindern in Hamburg benötigen am kommenden Mittwoch möglicherweise eine Betreuungsalternative. Denn die Gewerkschaft ver.di ruft Kita-Beschäftigte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von sozialen Einrichtungen zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Betroffen sind die Kindertagesstätten-Träger Elbkinder, Ballin-Stiftung, ASB Kitas, Studierendenwerk, Hamburger Schulverein und Asklepios Kitas. Bei den sozialen Diensten sind es "Fördern & Wohnen", Leben mit Behinderung Hamburg, Lebenshilfewerk, Alida Schmidt Stiftung und Elbe Werkstätten, wie der ver.di-Landesbezirk Hamburg am Freitag mitteilte.
Notbetreuungsangebot steht noch nicht fest
Ver.di rechnet damit, dass sich 2.500 Beschäftigte an dem Warnstreik beteiligen. In welchen Einrichtungen es eine Notbetreuung gibt, steht noch nicht fest. Die Gewerkschaft empfiehlt Eltern, sich in der Kita ihrer Kinder zu erkundigen, ob diese betroffen und eventuell geschlossen ist. Dasselbe gelte für die Einrichtungen der sozialen Dienste, hieß es.
Kundgebung am Mittwoch auf dem Gänsemarkt
Mit dem Streikaufruf reagiert die Gewerkschaft auf das Angebot der Arbeitgeberseite für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Ihrer Ansicht nach ist dieses völlig unzureichend. Sie fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Lohn in zwei Schritten und eine Einmalzahlung in Höhe von insgesamt 2.500 Euro. Die Streikenden treffen sich um 9.30 Uhr zur Kundgebung auf dem Gänsemarkt. Danach soll es einen Demonstrationszug zum Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof geben.
Viele Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst sind Frauen
Dass der Warnstreik des Sozial- und Erziehungsdienstes am Internationalen Frauentag stattfindet, ist kein Zufall. Im Sozial- und Erziehungsdienst seien immer noch über 80 Prozent der Beschäftigten Frauen, sagte Hilke Stein, ver.di-Fachbereichsleiterin Gesundheit, soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft in Hamburg. "Heute wie vor 100 Jahren geht es darum, am Internationalen Frauentag mehr Respekt, mehr Gleichberechtigung und bessere Bezahlung durchzusetzen." Die Berufe in der sozialen Arbeit müssten dringend attraktiver werden, sagte Stein. Dazu gehörten die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und bessere Personalschlüssel, aber auch eine bessere Bezahlung.
Mehrere Warnstreiks bereits im Februar
Bereits im vergangenen Monat gab es mehrere Warnstreiks in Hamburg. Los ging es am 1. Februar mit Beschäftigten der Hochbahn, die den gesamten Tag die Arbeit niederlegten. Mitte Februar streikten dann unter anderem Beschäftigte der Hafenbehörde HPA, der Hadag-Fähren, vom Helmut-Schmidt-Airport und der Stadtreinigung.