Ottensen: Ärger um Dauerbaustelle im Friedrich-Ebert-Hof
Bereits seit vier Jahren saniert die städtische Hamburger Wohnungsbaugesellschaft SAGA einen großen Wohnblock in Ottensen. Nun wird es den Mieterinnen und Mietern endgültig zu viel: Sie protestieren gegen laute Stemmarbeiten in der Ferienzeit.
Der Friedrich-Ebert-Hof an der Friedensallee ist ein Backstein-Gebäude, das nach 100 Jahren wieder auf Glanz gebracht wird - auch durch energetische Sanierung. So werden die Klinkerfassaden saniert, Fenster und Türen ersetzt sowie die Dächer und Kellerdecken gedämmt.
Bauarbeiten dauern bereits vier Jahre
Vier Jahre dauern die Bauarbeiten schon an, geplant waren zwei. Corona, Denkmalschutz und negative Überraschungen unter der Fassade lassen die Menschen in den 289 Wohnungen immer länger unter dem Baulärm leiden.
Mieterinitiative gegen Lärm in den Ferien
Nun platzte einer Mieterinitiative der Kragen. "Das Vorgehen macht uns fassungslos und extrem wütend", heißt es in einem Brief an die SAGA. Zuerst hatte das "Hamburger Abendblatt" darüber berichtet. Die SAGA stemmt nämlich mit Elektrohämmern während der Sommerferien zwei marode Stahlträger frei. Diese befinden sich im Durchgang zum Innenhof und die Arbeiten lassen viele Wohnungen erzittern. Die Mieterinitiative forderte, solch laute Baumaßnahmen nicht wie in den Vorjahren immer in den Sommerferien durchzuführen, wo man gerne mal Urlaub in den eigenen vier Wänden macht.
Innenarbeiten voraussichtlich bis Jahresende abgeschlossen
Mit den Arbeiten aufhören kann die SAGA nach eigenen Angaben nicht. Die Handwerker stünden nur jetzt zur Verfügung und man wolle die Gesamtsanierung schnell abschließen. Bis Jahresende sollen die Innenarbeiten fertig sein, die Arbeiten an den Außenanlagen im Lauf des nächsten Jahres. Aufgrund des Protests beginnt der Lärm nun morgens immer erst um 9 statt um 7 Uhr.
Mieterverein: "Extrem lange Maßnahmen unzumutbar"
Der Mieterverein zu Hamburg vertritt 60 Mietparteien aus dem Friedrich-Ebert-Hof. Der Vorsitzende Rolf Bosse sagte NDR 90,3: "Am Ende sind solche extrem langen Maßnahmen unzumutbar. Leider stellen wir immer wieder fest, dass Mieterinnen und Mieter aus ihrer Sicht lange 'gequält' werden. Häufig fehlt es auch an der guten Kommunikation der Hausverwaltungen." Der Verein konnte immerhin eine Mietminderung erreichen.