Eppendorf: Kundenzentrum soll Hochhaus weichen
Ein Hochhaus mitten in Hamburg-Eppendorf an der Lenhartzstraße: Für diesen Plan setzt sich Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne) ein. Durch das neue Gebäude könnten mehr als 100 zusätzliche Wohnungen geschaffen werden, sagte er NDR 90,3. Kritik kommt allerdings vom Denkmalverein.
Für das geplante Hochhaus müsste ein Flachbau aus den 60er-Jahren abgerissen werden: das Kundenzentrum des Bezirksamts Nord. Für den Leiter des Bezirksamts, Michael Werner-Boelz, wäre das ein Verlust, der zu verkraften wäre, obwohl das Kundenzentrum unter Denkmalschutz steht. Denn die anderen Gebäude des Bezirksamts werden erhalten und saniert, wenn das Amt in vier Jahren an den Wiesendamm nach Barmbek umzieht.
Bezirksversammlung ist dafür
Durch das Hochhaus könnte bezahlbarer Wohnraum und Platz für Gewerbe mitten in Eppendorf entstehen, wo es kaum freie Flächen dafür gibt. "Hamburg-Nord ist ein hochverdichter Bezirk und was wir dringend brauchen sind Flächen für Wohnungsbau", sagte Werner-Boelz. "Nach ersten Schätzungen wären 13.000 bis 15.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche zu realisieren. Da kann man eine ordentliche Anzahl Wohneinheiten unterbringen, auch um junge Leute, vielleicht Studenten, nach Eppendorf zu locken." Auch die Bezirksversammlung hat sich für die Idee ausgesprochen.
Denkmalschutzamt ist dagegen
Der Hamburger Denkmalverein ist allerdings gegen die Pläne. Der Verein meint: Die frühere öffentlichen Bücherhalle bringe zum Ausdruck, welchen Stellenwert breite Bildung in der Nachkriegszeit hatte. Bezirksamtsleiter Werner-Boelz will jetzt Gespräche mit dem Denkmalschutzamt führen. Das Amt müsste den Denkmalschutz aufheben, damit das Hochhaus gebaut werden kann.