Hamburg: Koalition will Einsamkeit bekämpfen
Die Rot-Grüne Regierungskoalition in Hamburg will dem Thema Einsamkeit mehr Beachtung schenken und etwas dagegen tun. Sie plant einen Antrag, in dem der Senat aufgefordert wird, dafür Konzepte zu erarbeiten.
Ein Ministerium für Einsamkeit wie in Großbritannien - so weit will Rot-Grün nicht gehen. Geprüft aber werden soll, welche Strategien und Konzepte sich eignen könnten, um einsamen Menschen zu helfen. Wie viele Hamburger sich einsam fühlen, dazu liegen keine konkreten Zahlen vor, aber in einer Stadt wie Hamburg mit mehr als 50 Prozent Einpersonen-Haushalten liegt die Vermutung nahe, dass das Thema viele Menschen betreffen könnte: weil sie persönliche Schicksalsschläge erlitten haben, der Partner gestorben ist, weil sie krank sind, in Armut leben oder Gewalt erfahren haben.
Freiwilliges Engagement könnte helfen
Iftikhar Malik von der SPD-Bürgerschaftsfraktion meint, das Thema müsse endlich enttabuisiert werden. "Dazu braucht es eine Kultur des Hinsehens in den Wohnquartieren und Nachbarschaften", so Malik. Yusuf Uzundag von den Grünen ergänzt, dass Initiativen und Begegnungsorte gefördert werden sollen, die Menschen vor der Vereinsamung schützen. Dabei spiele das freiwillige Engagement eine wichtige Rolle. In dem Antrag der beiden Regierungsfraktionen, über den die Bürgerschaft noch abstimmen muss, wird der Senat aufgefordert, bis kommenden August für Vorschläge und Konzepte vorzulegen.