Hamburg: Innovative Lärmschutzwände entlang der S4
Die neue S4 bekommt durchsichtige Lärmschutzwände. Die Deutsche Bahn spricht von einer Weltneuheit, weil sie den Schall nicht reflektieren. In Wandsbek wurden die ersten 55 Meter eingebaut.
Auf einer roten Hebebühne inspizierten sie voller Aufmerksamkeit die neuen Plexiglas-Elemente: Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU). Rund sechs Kilometer davon werden zwischen Wandsbek und Ahrensburg aufgestellt, das entspricht 15 Prozent aller Lärmschutzwände an der Strecke.
Neue S4-Lärmschutzwände - Graffiti perlt ab
Tjarks freut sich für die Anwohner: "Eine Lärmschutzwand schafft vor allem Akzeptanz. Jeder freut sich darüber, wenn es leise ist. Aber es gibt Verschattungen, es gibt Themen, dass sie die Sichtachsen etwa in Ahrensburg zerstört." Bisherige durchsichtige Lärmschutzwände reflektieren den Schall. Die Weltneuheit für die S4 schluckt dagegen den Lärm.
Doch was passiert, wenn Graffitisprayer das Plexiglas verdunkeln wollen? "Es ist so, dass diese Lärmschutzwände einen besonderen Graffiti-Schutz haben. Man kann sich das etwa so vorstellen wie eine Lotusblüte", erklärt Tjarks den Abperl-Effekt. "Man kann da zwar raufsprühen, aber es geht auch sehr leicht wieder ab."
Der neue Lärmschutz kostet rund dreimal mehr als der bisherige. Doch das fällt bei den Gesamtkosten der S4 von 1,8 Milliarden Euro nicht ins Gewicht. Am Donnerstag erhielt das Schienenprojekt knapp 600 Millionen Euro vom Bundesverkehrsminister für den zweiten Bauabschnitt.