Groß Borstel: Unterbringung für psychisch auffällige Kinder umstritten
Kinder mit psychischen Auffälligkeiten sollen künftig im Hamburger Stadtteil Groß Borstel in einer neuen Jugendhilfe-Einrichtung betreut werden. Schon seit drei Jahren plant die Sozialbehörde das neue Haus und seither reißt die Kritik daran nicht ab. Das wurde auch am Montag deutlich, als das Projekt "Casa Luna" nochmal vorgestellt wurde.
Irgendwann reichte es Petra Lotzkat, Staatsrätin der Sozialbehörde: "Egal wie oft sie es noch sagen. Wir bauen hier keine geschlossene Unterbringung." Überzeugt waren die Kritikerinnen und Kritiker sowie Initiativen im Publikum davon aber nicht. 16 Plätze soll es in der geplanten Unterbringung am Klotzenmoorstieg geben. Für Kinder von 9 bis 13 Jahren mit hohem therapeutischem Bedarf - sogenannte Systemsprenger. Und für Kinder, für die Gerichte eine Unterbringung beschließen. Diese sollen dank intensiver Betreuung in der "Casa Luna" bleiben - nicht wegen verschlossener Türen, verspricht die Sozialbehörde.
Offenbar noch mehr Redebedarf
Das Fachpublikum blieb skeptisch, Protestbanner wurden ausgerollt, das Konzept generell in Frage gestellt. Der Info-Abend driftet in einen fachlichen Streit ab, dem nicht alle Anwohnerinnen und Anwohner folgen wollten. Es gebe offenbar noch viel Redebedarf, stellte dann auch Staatsrätin Lotzkat fest und versprach weitere Runden zum Austausch. Und dafür ist noch Zeit: Frühestens in drei Jahren sollen die ersten Kinder in die "Casa Luna" einziehen.