Geld und Design von Promis: Wie die Villa Viva Gutes tun will
Im Schlaf Gutes tun - diese Möglichkeit will die gemeinnützige Organisation Viva con Agua jetzt im Hamburger Münzviertel anbieten.
Zwischen Hauptbahnhof und Deichtorhallen hat sie zusammen mit Heimathafen Hotels das zwölfeinhalb Stockwerke hohe Gasthaus Villa Viva eröffnet. Übernachten kann man jetzt schon, auch wenn immer noch viel gemacht werden muss.
40 Prozent der Gewinne für Viva-con-Agua-Projekte
Viva con Agua verfolgt vor allem ein Ziel: Zugang zu Trinkwasser für alle Menschen zu schaffen. 40 Prozent der Gewinne sollen in die Projekte des Vereins fließen. Kein Cent Spendengeld sei dagegen ins Haus geflossen. Stattdessen wurde das Geld von 19 privaten Investoren und Investorinnen verwendet, darunter Prominente wie Jan Delay, Bela B. von den Ärzten und die Betreiber des Miniatur Wunderlands.
Die Stadt Hamburg hat beim Grundstückskauf rund 70 Prozent der Kosten erlassen, die Umweltbank hat einen günstigen Kredit gewährt, und viele andere Partner und Partnerinnen haben teilweise oder vorerst auf ihre Bezahlung verzichtet.
Preise ab 19 Euro
Entstanden ist ein Hotel mit 138 Zimmern für jeden Geldbeutel, mit Restaurant, Tagungsräumen und einer Dachbar in Bahnhofsnähe. Zimmer gibt es in fünf Kategorien. Die Preise reichen von 19,10 Euro in der Kategorie "Camping Ground" bis zu 275 Euro die Nacht für die "Suite de Luxe".
Zahlreiche Künstler und Künstlerinnen haben die Zimmer und das Treppenhaus bunt gestaltet, eine Suite wurde von Moderatorin Barbara Schöneberger schickgemacht, eine sogenannte Camping-Box von der Band Fettes Brot.
"Wohnungen wären hier nie möglich gewesen"
Das Haus steht im Münzviertel, wo es viele Hotels gibt, aber auch viel sozialen Bedarf. Brauchte es wirklich noch ein Hotel - statt zum Beispiel Wohnungen? "Es ist leider ganz wichtig zu wissen, dass hier nie Wohnungen möglich waren", sagte Viva-con-Agua-Gründer Benjamin Adrion. Der Bebauungsplan habe Wohnungen dort nicht zugelassen.
Viva von Agua erwartet rund 100.000 Gäste pro Jahr. Als einer der ersten hat Viva-con-Agua-Gründer Adrion im Gasthaus übernachtet. "Der Aufzug quietscht noch, heute Nacht um 5.30 Uhr ist plötzlich die Lüftung volle Kanne losgegangen und hat mich aus dem Schlaf gerissen." Es gehe jetzt auch darum, "dass Leute jetzt mal hierherkommen und es sich angucken und sich eine eigene Meinung bilden".