Gauland lobt in Hamburg Ukraine-Politik von Scholz
Aus der AfD kommt Lob für Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Alexander Gauland, der Ehrenvorsitzende der AfD, würdigte am Freitagabend im Hamburger Rathaus den Kurs des Kanzlers in der Ukraine-Politik. Gauland war auf Einladung der Hamburger AfD-Fraktion zu Gast.
Gauland hatte sich bei der Vertrauensabstimmung in dieser Woche im Bundestag enthalten - als einer von nur ganz wenigen AfD-Abgeordneten. Er misstraue Friedrich Merz - dem CDU-Kanzlerkandidaten - sagte Gauland am Abend im Rathaus. "So sehr ich Olaf Scholz auf wirtschaftspolitischen Gebiet für einen Fehler halte, hat er doch im Umgang mit den Waffenlieferungen ein gewisses Maß an den Tag gelegt." Ein Maß, dass Merz nicht habe, weil er die Lieferung von Taurus-Raketen an die Ukraine wolle. Gauland sprach von einer "Kriegsbegeisterung" bei den anderen Parteien. Er sprach sich dafür aus, auch mit einem Autokraten wie dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Kompromiss-Frieden zu schließen.
Beifall von rund 400 AfD-Anhängern
Der AfD-Mitbegründer zeigte sich davon überzeugt, dass Deutschland mit Russland christlich-konservative Werte teile. Für seine Rede bekam er von den 400 AfD-Anhängerinnen und -Anhängern im Rathaus viel Beifall. Nur mit einer Frage aus dem Publikum wurde Gauland erneut mit seiner Aussage konfrontiert, wonach die Nazis "nur ein Vogelschiss" in der deutschen Geschichte gewesen seien. Gauland entschuldigte sich dafür erneut. Verärgert über die Frage zeigte sich der Hamburger AfD-Landeschef Dirk Nockemann. Das Thema sei "ausgelutscht", so Nockemann.
Protest gegen Auftritt Gaulands
Vor Beginn der Veranstaltung hatten ein paar Dutzend Menschen auf dem Jungfernstieg gegen den Auftritt Gaulands protestiert.