Forderung nach mehr Lehrern für geflüchtete Kinder
Es ist eine riesige Herausforderung für Hamburgs Schulen, Unterricht für etwa 6.400 geflüchtete Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine zu organisieren. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Linksfraktion fordern dafür deutlich mehr Mittel.
Die GEW und die Linke sprechen sogar von einem Angriff auf das Hamburger Schulgesetz. Denn die Schulbehörde plant, mehr Schülerinnen und Schüler als vorgesehen in die Klassen zu stecken. Das Gesetz sieht Obergrenzen vor, zum Beispiel maximal 23 Kinder in einer Grundschulklasse. Das lehnen GEW und Linke ab. "Die Lern- und Arbeitsbedingungen in den Schulen dürten nicht weiter verschlechtert werden", begründet das der Hamburger GEW-Vorsitzende Sven Quiring. Stattdessen müssten mehr Lehrkräfte eingestellt werden.
Hamburg hat 600 zusätzliche Lehrkräfte eingestellt
Was die aktuelle Situation betrifft, widerspricht die Schulbehörde. Sie hat in diesem Jahr für den Unterricht Geflüchteter bereits 600 zusätzliche Pädagoginnen und Pädagogen eingestellt. Diese unterrichten unter anderem in sogenannten internationalen Vorbereitungsklassen. Mehr Kinder pro Klasse in den Grund- und weiterführenden Schulen zu unterrichten, verstößt laut Schulbehörde auch nicht gegen das Gesetz. "Wir sprechen derzeit mit den Schulen, wie wir eine gute Verteilung der Schüler hinbekommen", sagt Behördensprecher Peter Albrecht zu NDR 90,3.
Unklar ist laut Behörde aber, wie es im kommenden Jahr weitergeht - falls es dann noch mehr Geflüchtete geben sollte. Dann könnte es demnach tatsächlich Engpässe bei den Lehrkräften geben.
Linke will Vorbereitungsklassen auflösen
Die Linksfraktion geht mit ihrer Kritik allerdings noch weiter. Sie fordert eine Auflösung der internationalen Vorbereitungsklassen. Der Lernerfolg sei in solchen Klassen schlechter. Die Kinder und Jugendlichen sollten deshalb auf verkleinerte Regelklassen in den Schulen verteilt werden - mit dann jeweils zwei Lehrkräften pro Klasse. Die Schulbehörde sieht darin allerdings keine Lösung.