Fliegerbombe in Wilhelmsburg erfolgreich entschärft

Stand: 06.07.2023 07:20 Uhr

Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg ist am Mittwoch eine 500 Kilogramm schwere englische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Am späten Abend wurde sie entschärft.

Für die Entschärfung, die um 21.30 Uhr begann, wurde laut Feuerwehr der Zünder der Sprengbombe ausgebaut und vom sogenannten Detonator getrennt. "Um 22.25 Uhr konnte der Detonator kontrolliert gesprengt werden, ein lauter Knall war in Wilhelmsburg zu hören, die Bombe war entschärft", hieß es. Alle Absperrungen wurden um 22.30 Uhr aufgehoben. Die B75 sowie die nahegelegenen Bahnstrecken für die S-Bahn- und die Fernzüge waren zeitweise gesperrt worden.

850 Menschen mussten Wohnungen verlassen

Der Kampfmittelräumdienst entschärft eine Fliegerbombe. © TV Newskontor
Der Blindgänger wurde auf dem Gebiet der ehemaligen Wilhelmsburger Reichsstraße gefunden.

Für die Entschärfung der Bombe hatten Feuerwehr und Polizei am Nachmittag einen Sperrradius von 500 Metern rund um den Fundort festgelegt. Etwa 850 Menschen wurden aus diesem Bereich in Sicherheit gebracht. In der Stadtteilschule im Stübenhofer Weg wurde eine Notunterkunft eingerichtet. Dort fanden während der Entschärfungsmaßnahmen 239 Personen Unterschlupf, wie es hieß.

Darüber hinaus gab es einen Warnradius von 1.000 Metern rund um den Fundort. In diesem Bereich durften die Häuser nicht verlassen werden, Fenster und Türen sollten geschlossen bleiben. Bewohnerinnen und Bewohner sollte sich in Gebäuden auf der von der Bombe abgewandten Seite aufhalten. Ein nahegelegenes Seniorenwohnheim wurde nicht evakuiert, aus einsatztaktischen Gründen, hieß es.

Feuerwehr: Verzögerungen durch unkooperative Bahnreisende

Die Evakuierung sei durch das unkooperative Verhalten von Bahnreisenden erheblich verzögert worden, hieß es von der Feuerwehr. Die Reisenden hätten im Bereich des S-Bahnhofes Wilhelmsburg die Durchsagen und Absperrungen von der Polizei und dem Bezirksamt Hamburg-Mitte ignoriert. Deshalb hielten dann an dem Bahnhof keine Züge mehr. Der Kampfmittelräumdienst musste seine Arbeit außerdem mehrfach unterbrechen, weil immer wieder Anwohnerinnen und Anwohner mit dem Fahrrad in das Gefahrengebiet hineinfuhren.

Blindgänger bei Baggerarbeiten entdeckt

Der Blindgänger wurde am frühen Nachmittag bei Baggerarbeiten im Bereich Dratelnstraße entdeckt. Ein Sprecher des Kampfmittelräumdienstes sagte, die Bombe sei auf einem Baufeld im Zusammenhang mit dem Rückbau der ehemaligen Wilhelmsburger Reichsstraße gefunden worden. Da der Sprengkörper senkrecht mit der Spitze nach oben gestanden hatte, war die Entschärfung laut Kampfmittelräumdienst nicht ganz einfach.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 06.07.2023 | 06:00 Uhr

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