Feuerbergstraße: Elfjähriger Intensivtäter wieder verschwunden
Der Fall eines Elfjährigen, der mehr als 70 Straftaten begangen haben soll, beschäftigt weiter die Hamburger Justiz. Der Junge war bisher beim Kinder-und Jugendnotdienst in der Feuerbergstraße untergebracht. Nach einem Aufenthalt im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist der Elfjährige erneut verschwunden.
Offenbar war er zuletzt in der Jugendpsychiatrie des UKE untergebracht und sollte nun von dort wieder an den Kinder- und Jugendnotdienst in der Feuerbergstraße überstellt werden. Dort war er zuvor bereits mehr als 100 Mal abgehauen und hatte rund 70 Diebstähle begangen.
In Dortmund aufgegriffen
Anfang August wurde der Junge, der als unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland kam, von der Polizei in Dortmund aufgegriffen - und zwar im Zusammenhang mit einem Raubüberfall. Nach den Vorfällen in Nordrhein-Westfalen wurde gerichtlich beschlossen, ein psychiatrisches Gutachten für den elfjährigen Jungen erstellen zu lassen.
Verlegung nach Hamburg
Geplant war, ihn zunächst in ein Heim in Essen zu bringen. Stattdessen wurde er jedoch vorübergehend in die psychiatrische Akutstation des UKE verlegt. Von dort sollte er am Freitagvormittag zurück in die Einrichtung an der Feuerbergstraße gebracht werden.
Polizeigewerkschaft spricht von behördlichem Versagen
Der Minderjährige setzte sich am Freitag jedoch erneut ab und ist verschwunden. Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Thomas Jungfer sprach von einem gesamtbehördlichen Versagen, das die Polizei nun ausbaden müsse.
Hamburg: Keine geschlossene Unterkunft für Kinder
Minderjährige können nur geschlossen untergebracht werden, wenn sie sich selbst oder andere gefährden. Da es in Hamburg keine geschlossene Unterkunft für Kinder und Jugendliche gibt, muss in dringenden Fällen ein Platz in einem anderen Bundesland gesucht werden.