Extremwetterkongress: Forscher fordern Politik zum Handeln auf
Drei Tage lang haben etwa 450 Fachleute beim Extremwetterkongress über den Klimawandel und seine Folgen diskutiert. Sie fordern von der Politik, mehr Mut, Leitplanken für einen wirksamen Klimaschutz zu formulieren.
Die 1,5 Grad-Grenze für die Erderwärmung aus dem Pariser Rahmenabkommen wird nicht zu halten sein. Extremwetterereignisse werden auch in Deutschland zunehmen. So lautet das Fazit des Extremwetterkongresses, der am Freitag in Hamburg zu Ende gegangen ist. Am Ende des Kongresses sagte der Hamburger Klimaforscher Jochem Marotzke: "Es geht nicht darum, was physikalisch denkbar oder realistisch oder technisch machbar ist. Es geht darum, was wird auch wirklich gesellschaftlich umgesetzt?"
Böttcher sieht Politik in der Verantwortung
Kongressorganisator Frank Böttcher stimmte ihm zu. Man sei an einem Punkt angekommen, wo jeder verstanden habe, dass ein schnelles Handeln unglaublich wichtig sei. Böttchers deutliche Forderung an die Politik: "Wir müssen die Produkte, die unseren Planeten erhalten, günstiger machen als die, die den Planeten zerstören."
Ihm sei klar, dass die Politik das nicht gerne höre: Sehr viel einfacher sei es zu sagen, jeder und jede Einzelne müsse jetzt mal etwas tun, und wir müssen alle gemeinsam jetzt diesen Klimawandel auf den Weg bekommen. Zwar müssten alle ihren Beitrag leisten, so Böttcher weiter, "aber die Leitplanken für diese Aufgabenstellung liegt in der Politik". Wir brauchen mehr Mut, Dinge auch wirklich zu ändern", so Böttcher. Andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler brachten es auf den Punkt: Viele seien bei der Bekämpfung des Klimawandels einfach immer noch zu träge.