Erdbeben: Stadt Hamburg liefert Hilfsgüter an Syrien und Türkei
Vor vier Wochen hat die Erde in der Türkei und in Syrien gebebt. Private Vereine organisierten schnell Hilfstransporte. Nun kann auch die Stadt Hamburg helfen, die Innenbehörde musste die Katastrophenhilfe zunächst mit dem Bund abstimmen.
Vier Wochen hat es gedauert, bis der Bund genau sagen konnte, welche Hilfe aus Hamburg benötigt wird. Die deutsche Hilfe für das Erdbebengebiet koordiniert das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ). Diesem hatte Hamburg bereits verschiedene Hilfsangebote unterbreitet.
Hilfstransport wird derzeit zusammengestellt
Schon in der vergangenen Woche wurde ein mobiler Arztcontainer aus Hamburg Richtung Türkei geschickt. Aktuell wird in der Feuerwehrakademie in der Bredowstraße ein Hilfstransport mit Paletten zusammengestellt. Beladen wird er mit knapp 200 Zelten und fast 2.000 Decken, Kissen und Schlafsäcken, außerdem mit 21 Baustromkästen.
Güter im Wert von rund einer halben Million Euro
Die Güter im Wert von rund einer halben Million Euro wurden von Hamburger Behörden, Hilfsorganisationen und Unternehmen wie Hamburg Wasser zur Verfügung gestellt. Innensenator Andy Grote (SPD) versicherte, man spüre eine große Solidarität in der Stadt und wolle den Betroffenen in den Erdbebengebieten auch weiterhin bestmöglich helfen.
Hanseatic Help: "Aktuell wird vor allem Geld benötigt"
Weiterhin beteiligt sich unter anderem auch Hanseatic Help an den Hilfen für das Erdbebengebiet. Zusammen mit Der Hafen hilft, dem Hamburger Hilfskonvoi und der Freien Deutsch-Syrischen Gesellschaft hatte der Verein mehrere Lkw mit Hilfsgütern auf die Reise geschickt. Hamburgerinnen und Hamburger, die den Menschen in Syrien und in der Türkei helfen möchten, könnten dies am ehesten mit finanziellen Mitteln, sagte Manuela Szepan von Hanseatic Help NDR 90,3. "Aktuell ist es tatsächlich am besten, Geld zu spenden - an Organisationen, die vor Ort auch aktiv sind", so Szepan. Das Geld könne dann für die medizinische Versorgung oder den Wiederaufbau verwendet werden. "Da ist auf jeden Fall auch über Monate hinweg, vielleicht sogar über Jahre, Hilfe notwendig", ergänzte sie.
Bedarf an Großspenden wie Feldbetten ist da
Warme Kleidung und Schlafsäcke hingegen würden derzeit nicht mehr in die Türkei gebracht, weil diese dort akut nicht benötigt würden. Zum einen seien diese Produkte schon in größeren Mengen aus dem Ausland angeliefert worden. Zum anderen wurden solche Artikel auch aus anderen Regionen vor Ort viel gespendet. Anders sei es mit Großspenden - beispielsweise von Unternehmen oder Großhändlern. Hier könnten Artikeln wie Matratzen oder Feldbetten helfen, so Szepan. Die könne man dann per Container oder Lkw ins Erdbebengebiet schicken.