Ehemaliger Buchhalter von TUI Cruises bekommt Bewährungsstrafe
Das Amtsgericht St. Georg in Hamburg hat einen ehemaligen Buchhalter des Kreuzfahrtkonzerns TUI Cruises wegen Betruges verurteilt. Der 35-Jährige hat eine Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung bekommen. Er hatte fast 600.000 Euro unterschlagen.
Der Angeklagte leitete bei dem Kreuzfahrtkonzern die Buchhaltung im Bereich der Kundengelder. Kolleginnen und Kollegen erschien er großzügig, denn er nahm ihnen immer wieder Arbeit ab. "Heute übernehme ich selbst die Nachprüfung aller Zahlungen", sagte er. Dann überwies er sich unbemerkt große Summen auf eigene Konten.
Aufgeflogen war die Sache vor vier Jahren nur rein zufällig. Da hatte er schon fast 600.000 Euro unterschlagen. Daraufhin wurde ihm sofort gekündigt.
Angeklagter gesteht und spricht von Spielsucht
Im Amtsgericht gestand der 35-Jährige alles. Er sei spielsüchtig und habe das Geld in Casinos verprasst, so der Angeklagte. Er beteuerte, inzwischen in Therapie zu sein und nicht mehr zu spielen.
Im Prozess kam allerdings heraus, dass ihm Anfang dieses Jahres auch bei seinem letzten Arbeitgeber, einem Pharmakonzern, wegen Betrugsvorwürfen gekündigt wurde. Die Spielsucht sei im Leben des Angeklagten "der Grund allen Übels", sagte der Richter bei der Urteilsverkündung.