Bundeswehr plant große Verteidigungsübung im Hamburger Hafen
Hamburg stellt sich bei Krisenvorsorge und Katastrophenschutz neu auf. Der Senat plant dafür neue Stellen in der Innenbehörde und die Bundeswehr ab Donnerstag eine Übung im Hafen.
"Red Storm Alpha": Unter diesem Titel üben das Landeskommando Hamburg und die Heimatschutzkräfte von Donnerstag bis Sonnabend im Hamburger Hafen den Schutz wichtiger Infrastruktur. Auch Checkpoints werden dabei aufgebaut, sollen den zivilen Verkehr aber nicht behindern. Statt Zöllnern oder Polizistinnen können an den Kontrollpunkten möglicherweise schwer bewaffnete Soldaten und Soldatinnen in Tarnuniform stehen - für Übungswecke.
Denn genau darum geht es bei der Übung: Wie können NATO oder Bundeswehr angesichts russischer Drohungen den Hafen zum Beispiel für schnelle Truppenverlegungen nutzen, ohne dass die zivile Logistik zusammenbricht?
Zusätzliches Personal für die Innenbehörde
Auch ganz grundsätzlich will die Stadt ihre Krisenvorsorge auf neue Füße stellen und das dafür zuständige Personal der Innenbehörde verdreifachen. So soll die Behörde dafür etwa in den Bereichen Bevölkerungsschutz, Risikoanalyse oder Cybersicherheit mehr Personal bekommen. Statt bisher 14 Menschen sollen künftig 44 Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen diese Themen dauerhaft im Blick behalten.
Behördenräume werden umgebaut
Auch die Behördenräume am Johanneswall werden umgebaut und der Lageraum des Zentralen Krisenstabs modernisiert. Andere Abteilungen sollen in angemietete Räume umziehen. Zusätzlich bekommt der Verfassungsschutz sieben neue Stellen zur Aufklärung von Spionage und Cyber-Aktivitäten ausländischer Mächte. Anfang Oktober soll die Hamburgische Bürgerschaft über das Paket abstimmen.
Denn die Krisen werden vielfältiger: Pandemien, Fluchtbewegungen, Cyberattacken, Terrorlagen oder neue militärische Bedrohungen. Selbst bei Sturmflut ist die Hilfe der vielseitig geforderten Bundeswehr nicht mehr so sicher wie früher, heißt es in einer Senatsdrucksache.