Aus für "Hamburger Morgenpost" als Tageszeitung angekündigt
Die "Hamburger Morgenpost" ("Mopo") wird im kommenden Jahr nicht mehr als gedruckte Tageszeitung erscheinen. Das gab der Verleger und Geschäftsführer Arist von Harpe am Donnerstag bekannt.
Ausgerechnet im 75. Jubiläumsjahr verschwindet die "Mopo" damit als Tageszeitung vom Markt. Einen konkreten Termin dafür gibt es noch nicht. Doch die Umstellung ist im ersten Vierteljahr 2024 geplant. Gedruckt gibt es die "Mopo" dann nur einmal in der Woche - und zwar am Freitag. Dann allerdings soll das Traditionsblatt gleich 104 Seiten haben.
Verlag: "Hamburgs erste regionale Wochenzeitung"
Der Verlag drückt das in seiner Pressemitteilung positiv aus: Die "Mopo" werde zu "Hamburgs erster regionaler Wochenzeitung". Eine Art Test dafür gibt es schon: Seit drei Jahren gibt es an den Sonnabenden eine dickere "Mopo" - zu einem höheren Preis. Die verkauft sich trotzdem besser als die Ausgabe von Montag bis Freitag.
Auflage rückläufig, Online-Angebot gewinnt an Bedeutung
Die verkaufte Auflage der "Mopo" lag im zweiten Quartal 2023 nach Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) bei 17.475 Exemplaren. Die Zahl ist rückläufig. Das eigentliche Geschäft macht die "Mopo" jetzt schon im Digitalen. Laut Verlag nutzen täglich 400.000 Menschen das Online-Angebot der "Mopo".
Umstellung geht mit Stellenabbau einher
Die Umstellung kostet Stellen. Aber am Journalismus werde nicht gespart, versichert die "Mopo". Von möglicherweise 15 Stellen, die abgebaut werden, ist die Rede. In der Belegschaft sorgt das für Betroffenheit. Der Verlag bemüht sich den Abbau abzufedern. Geschäftsführer Arist von Harpe sagte dazu NDR 90,3: "Da stehen wir gerade erst am Anfang." Der Deutsche Journalistenverband Hamburg fordert sozialverträgliche Lösungen. Man werde den Betriebsrat dabei unterstützen.