Alte Süderelbe: Öffnung zur Tideelbe offenbar unwahrscheinlich
Wird die Alte Süderelbe südlich von Finkenwerder wieder an die Tideelbe angeschlossen, um so Fluten abzubremsen? Seit Jahren protestieren Anwohnerinnen und Anwohner sowie Obstbäuerinnen und -bauern gegen diese Idee. Nun äußert auch Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) Zweifel an den umstrittenen Plänen.
Seit der Sturmflut 1962 ist die Alte Süderelbe nicht mehr mit dem Hauptstrom verbunden. Der ehemalige Flussarm ist so zu Hamburgs zweitgrößtem See geworden - mit zwei Naturschutzgebieten. Derzeit lässt die Stadt mit einer umfangreichen Machbarkeitsstudie prüfen, ob und wie die Alte Süderelbe wieder geöffnet werden kann, um dem Fluss mehr Flutraum zu geben. Die ersten Zwischenergebnisse würden eher dagegen sprechen, sagte Kerstan NDR 90,3. "Bei der Alten Süderelbe muss man sehen was dabei rauskommt, aber da gibt es auch eher die Einschätzung, dass da der Aufwand zu hoch ist und die ökologische Wirkung so gering, dass das am Ende vielleicht keine sinnvolle Maßnahme ist." Zumal Fachleute mit Kosten in dreistelliger Millionenhöhe rechnen.
Suche nach Überflutungsgebieten
Vor rund drei Jahren hatten sich Vertreterinnen und Vertreter von Hamburg und Schleswig-Holstein darauf geeinigt, dass sowohl die Alte Süderelbe als auch die Haseldorfer Marsch als mögliche Überflutungsgebiete geprüft werden. Auch die Dove-Elbe war dafür im Gespräch. Die Pläne dort wurden nach massiven Protesten allerdings schnell zu den Akten gelegt.