Abi-Prüfungswoche: Künstliche Intelligenz in Hamburg erlaubt
Schummelversuche bei Prüfungen hat es schon immer gegeben. In diesem Jahr allerdings gab es beim schriftlichen Abitur in Hamburg offenbar erstmals Versuche, mit Künstlicher Intelligenz (KI) weiterzukommen. Für die mündlichen Abi-Prüfungen in dieser Woche hat die Schulbehörde deshalb neue Regeln aufgestellt.
Um schnell sinnvolle Antworten aus dem Internet zu bekommen, kommt immer häufiger das KI-System ChatGPT zum Einsatz - auch in Hamburgs Schulen. Das sei kein Problem - im Gegenteil, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Immer mehr Abiturienten und Abiturientinnen wählen fürs Mündliche eine sogenannte Präsentation, die zu Hause vorbereitet wird. Wird dafür auch Künstliche Intelligenz benutzt, muss das einfach nur angegeben werden.
Schulsenator Rabe: "Man muss es auch verstehen"
"Das Entscheidende ist: Erst in dem anschließenden Prüfungsgespräch wird die Note festgelegt", sagte Rabe. "Und dann nützt es nichts, einfach irgendwelche guten Ideen abzuschreiben, sondern man muss das auch verstehen, beherrschen und anwenden können."
Prüfling wird zu Präsentation befragt
Für diesen zweiten Teil der Prüfung wird jetzt außerdem mehr Zeit eingeplant: 10 Minuten darf der Prüfling sein Thema vorstellen, 20 Minuten wird er dazu befragt. "Wer einfach nur mit ChatGPT seine Präsentation gemacht hat, der muss dann vermutlich peinlich berührt einräumen, dass er alles nicht verstanden hat. Insofern muss dieses Prüfungsgespräch schon gut funktionieren." So sei ein gerechtes Abi durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz nicht bedroht.