Aberglaube: 16 Glücksbringer und Pechboten
Glück und Pech liegen oft nah beieinander. Kreuzt eine schwarze Katze von links unseren Weg, soll sie Unglück bringen, kommt sie aber von rechts, wartet angeblich Glück auf uns. Das ist aber nur einer von vielen Aberglauben.
Was bringt Glück, was bringt Pech? Es gibt etliche Gegenstände und Symbole, die angeblich Glück oder Unglück bringen sollen - und an deren Kraft viele Menschen glauben. Wir erklären euch die gängigsten Aberglauben und ihre Herkunft.
1. Schwarze Katze
Begegnet ihr einer schwarzen Katze, die die Straße von links nach rechts überquert, ist dem Aberglauben zufolge Vorsicht geboten. Anders verhält es sich jedoch, wenn die Katze von rechts kommt: Dann soll sie Glück bringen.
2. Die Ungückszahl 13
Die Zahl 13 gilt für viele als Unglückszahl. Daher wird die 13. Etage oder die 13. Reihe in Hotels oder Flugzeugen öfter mal ausgelassen. Und auch Freitag, der 13., soll Unheil bringen: Fällt der dreizehnte Tag eines Monats auf einen Freitag, ist die Wahrscheinlichkeit, dass uns an diesem Tag etwas Negatives passiert, angeblich besonders hoch.
3. Unter einer Leiter durchgehen
Auch kann es Pech bringen, wenn man unter einer aufgestellten Leiter hindurchgeht - jedenfalls glauben das einige. Wo dieser Aberglaube seinen Ursprung hat, ist allerdings nicht eindeutig geklärt.
4. Krähen bringen Unheil
Kommen Raben oder Krähen und lassen sich auf einem Hausdach nieder, wird ein Bewohner krank, so der Aberglaube. Nur dreimaliges Spucken soll den bösen Zauber abwehren können. Auch der Ruf eines Käuzchens soll Unglück bringen.
5. Salz
Brot und Salz zum Einzug in ein neues Zuhause verschenken? Das haben wohl viele schon mal getan. Aber woher stammt der Brauch eigentlich? Salz gilt dem Aberglauben nach als Glückssymbol. Weil es früher sehr kostbar war, brachte der Verlust von Salz hingegen Unglück: Musste man Salz borgen, brachte das angeblich Pech, verschüttete man es, drohte Streit.
6. Das vierblättrige Kleeblatt
Wer ein vierblättriges Kleeblatt findet, hat angeblich besonderes Glück - einfach weil diese Prachtexemplare besonders selten sind. Im religiösen Kontext heißt es zudem, dass Eva ein vierblättriges Kleeblatt als Andenken aus dem Paradies mitgebracht haben soll. Kleeblattbesitzer tragen also ein Stück Paradies bei sich. Aber Achtung: Gezüchtete Kleeblätter sollen das Pech anziehen.
7. Hufeisen
Pferde galten schon immer als Symbol der Stärke und Kraft. Das Hufeisen schützt diese edlen Tiere und gilt daher auch für den Menschen als glücksbringend. Vor allem der Fund eines Hufeisens sollte Bauern früher Glück bringen und Haus und Hof beschützen. Das Hufeisen über der Tür soll dem Aberglauben nach dem Teufel auf den Kopf fallen, falls er in Menschengestalt das Haus betreten will.
Die Meinungen, wie herum Hufeisen aufzuhängen sind, gehen dabei auseinander: Bei den einen muss die geschlossene Seite nach unten zeigen, damit das Glück nicht herausfallen kann. Andere sind der Ansicht, dass die Öffnung nach unten zeigen muss, damit das Glück herausfällt und sich so weiter verbreiten kann.
8. Scherben bringen Glück
"Scherben bringen Glück": Wem wurde dieses Sprichwort nicht schon mal gesagt, nachdem eine Tasse oder ein Teller zu Bruch gegangen ist? Woher die Annahme stammt, dass zerbrochenes Geschirr Glück bringt, ist nicht ganz klar. Womöglich sollten mit dem Lärm früher böse Geister vertrieben werden. Kein Wunder also, dass bei jeder Schiffstaufe eine Sektflasche zerbrochen oder auf dem Polterabend vor einer Hochzeit Porzellan zerschlagen wird.
Aber Achtung, wenn ein Spiegel zerbricht! Dann sollen nämlich sieben Jahre Unglück drohen. Der Grund: Das Spiegelbild steht angeblich für die Seele des Hineinschauenden - und sie braucht sieben Jahre, um wieder zu heilen.
9. Schornsteinfeger
Wer einem Schornsteinfeger begegnet oder ihn sogar berührt, dem soll Glück wiederfahren. Dieser Aberglaube geht auf frühere Zeiten zurück: Im Mittelalter waren Häuser noch aus Holz und Stroh gebaut und konnten so leicht Feuer fangen. Kamen Schornsteinfeger zur Kontrolle, minimierten sie das Risiko eines Feuers - und brachten somit Glück.
10. Glückspfennig
Der Glückspfennig beziehungsweise heute Glückscent besteht aus Kupfer. Diesem Material wurde früher nachgesagt, böse Zauber lösen zu können. Daher wurde bei einer Geburt gerne ein Tauftaler verschenkt, um dem Kind Glück im Leben zu wünschen. Auch heute freuen sich die meisten Menschen, wenn sie einen Cent auf der Straße finden, und sehen es als ein glückliches Zeichen. Verschenkt man einen Cent an andere, soll dieser der beschenkten Person finanzielles Glück bringen.
Übrigens: Auch Schweine gelten als ein Symbol für Wohlstand und Reichtum sowie für Fruchtbarkeit und Stärke. Für die Germanen war der Eber ein heiliges Tier. Im Mittelalter wurde daran angeknüpft: Wer bei Turnieren Letzter wurde, bekam immerhin ein Schwein zum Trost geschenkt - er hat "Schwein gehabt".
11. Sternschnuppen
Sie sind eher selten zu beobachten - und genau das macht ihren Reiz aus. Wer eine Sternschnuppe sieht, darf sich etwas wünschen. Aber psssst - nicht verraten, was genau ihr euch gewünscht habt. Sonst geht es nicht in Erfüllung!
12. Auf Holz klopfen
Wer dreimal auf Holz klopft, beschwört das Glück herbei. Diese Tradition soll aus dem Bergbau beziehungsweise der Schifffahrt stammen und damals ganz praktische Gründe gehabt haben: Mit dem Klopfen wurde die Qualität des Holzes getestet. Klang das Holz hell, war es in einem guten Zustand. Brachte es einen dumpfen Ton hervor, war es morsch und instabil.
13. Marienkäfer
Als Himmelsbote der Mutter Gottes gilt der Marienkäfer. Er beschützt Kinder und heilt Kranke, wenn er ihnen zufliegt, heißt es. Schüttelt man ihn ab oder tötet ihn sogar, zieht man hingegen angeblich das Unglück an.
14. Fliegenpilz
Wie der giftige Fliegenpilz es unter die Glückssymbole geschafft hat, ist ein wahres Mysterium. Vermutlich wird der Pilz aufgrund seiner psychoaktiven Wirkung mit Zauberei in Verbindung gebracht. Magisch.
15. Nazar - das "blaue Auge"
Das "blaue Auge" schützt, so heißt es in orientalischen Ländern, vor dem bösen Blick. Einem Volksglauben nach besitzen Menschen mit hellblauen Augen nämlich einen unheilvollen Blick. Das Amulett soll diesen Blick als "Gegenzauber" bannen.
16. Die Winkekatze
Maneki Neko heißt die Winkekatze, die ihre Reise als weltweiter Glücksbringer in Japan gestartet hat. Winkt sie mit der rechten Pfote, so bedeutet es Wohlstand. Winkt sie mit links, bedeutet es Glück. Sie soll das Glück herbeiwinken - und vielleicht auch die Menschen von der Straße ins Geschäft.